Donnerstag, 21. August 2014

Aufgelesen 2014 (III)

Sekten-Guru vor Gericht

Wegen schwerer Misshandlung von Schutzbefohlenen müssen sich seit Dienstag ein angeblicher Sekten-Guru und seine Lebensgefährtin vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 55-Jährigen und der 48 Jahre alten Frau vor, mit dem an der Stoffwechselkrankheit Mukoviszidose leidenden zwölfjährigen Sohn der Frau drei Jahre lang nicht zum Arzt gegangen zu sein und ihm keine Medikamente gegeben zu haben. Der Junge bekam laut Anklage auch immer wieder nichts essen. Die Angeklagten bestritten die Vorwürfe beim Prozessbeginn.

Die Welt, 15. Juli 2014


Widerliche Befragung einer Zeugin Jehovas

Die Zweifel bezogen sich auch auf die Theorie selbst, die sie als immer widersprüchlicher empfand. Am meisten aber, sagt sie, habe sie schockiert, wie man mit ihrer eigenen Tochter nach einem für die Zeugen sündhaften Fehltritt umging. „Sie war verheiratet und wurde, weil sie einmal einen anderen Mann küsste, vor die Ältesten geholt. Die haben sie mehrfach auf widerliche Weise befragt und dann mit zeitweiligem Verstoß aus der Gemeinschaft bestraft.“

Tagesspiegel, 21. Juli 2014

NAK gratuliert Kardinal Woelki

Papst Franziskus hat den Berliner Erzbischof Dr. Rainer Maria Kardinal Woelki zum neuen Erzbischof von Köln ernannt. Bezirksapostel Rainer Storck hat dem katholischen Geistlichen in einem Schreiben seine Glück- und Segenswünsche übermittelt: „Stellvertretend für die neuapostolischen Christen in Nordrhein-Westfalen gratuliere ich Ihnen dazu sehr herzlich und wünsche Ihnen viel Kraft, Weitsicht und den Segen unseres Gottes.“

Neuapostolische Kirche Nordrhein-Westfalen, 24. Juli 2014

WDR-Dokumentation im Gerichtssaal

Am Freitag wurde im Prozess eine WDR-Dokumentation aus dem Jahr 2012 gezeigt. Das Filmteam hatte damals die Angeklagten und eine Familie porträtiert, die in die Nähe des angeblichen Gurus gezogen war. Der 55-Jährige wurde in dem Beitrag als Meister der esoterischen "Neuen Gruppe der Weltdiener" dargestellt, und die Erziehungsmethoden in der Familie wurden kritisiert.

inFranken, 25. Juli 2014

Widersprüche der Neuapostolischen Kirche
Die Neuapostolische Kirche (NAK) bemüht sich seit einigen Jahren, mit den anderen Kirchen und Freikirchen ins Gespräch zu kommen. Sie ist auf verschiedenen Ebenen in einen Dialog mit den in Deutschland in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen zusammengeschlossenen ökumenischen Kirchen eingetreten. 2012 wurde erstmals ein Katechismus der NAK veröffentlicht, der diesen Wandlungs- und Annäherungsprozess begleiten soll.

Die Ausgabe Nr. 197 der Brücke zum Menschen fragt  unter dem Thema „’Neuapostolisch’ - Exklusive Endzeitgemeinschaft mit Öffnungsabsichten?“ kritisch nach, wie diese Wandlung zu bewerten ist. Wir zeigen Widersprüche zwischen der nach außen gezeigten Offenheit und den weiterhin vertretenen Lehren, die nach wie vor einen Exklusivitätsanspruch beinhalten. Außerdem befassen wir uns mit der Lehre von den 144.000 (nach Offenbarung 7 und 14) bei den Zeugen Jehovas und der Neuapostolischen Kirche.
Bruderdienst

Gefängnis wegen Misshandlung/55-Jähriger ist aber kein Sekten-Guru

Weil sie mit einem schwer kranken Kind drei Jahre lang nicht zum Arzt gingen und ihm keine Medikamente gaben, müssen eine Mutter und ihr Lebensgefährte für jeweils drei Jahre ins Gefängnis. Das Landgericht Nürnberg-Fürth sprach den 55-Jährigen und die 49 Jahre alte Frau aus Lonnerstadt bei Erlangen am Montag wegen Misshandlung von Schutzbefohlenen schuldig. Die Verteidigung hatte Freispruch gefordert.

Nordbayern, 4. August 2014

Themenabend Sekten

Sekten – sie machen Blinde gehend und Lahme sehend – mehr sind ihre Versprechen nicht wert. Sie sind gefährlich für den Einzelnen und die Gesellschaft.

3sat widmet ihnen am 3. September 2014 einen Themenabend

Rezension "Blutopfer" von Britt Reißmann

Die Suche nach dem Täter führt Verena Sander zu den Zeugen Jehovas, was eigene Kindheitserinnerungen wieder aufflammen lässt, denn auch ihre Eltern gehören dieser Religionsgemeinschaft an.

The Huffington Post, 17. August 2014

Engel überwachen Bibel-Übersetzung der Zeugen Jehovas

Die Wachtturmgesellschaft geht sogar so weit zu behaupten, Gott selbst habe die Übersetzung ihrer Bibel beaufsichtigt «durch Engel verschiedener Rangordnung», die die Übersetzer «gelenkt» haben. Der spätere Weltpräsident F.W. Franz leitete gemeinsam mit dem damaligen Präsidenten Nathan Knorr den Geheimausschuss der sieben Übersetzer. Franz musste am 24. November 1954 bei einer Gerichtsverhandlung im schottischen Edinburgh als Zeuge aussagen. Am 24. November 1954 veröffentlichte die Tageszeitung Scottish Daily Express den genauen Wortlaut seiner unter Eid gemachten Aussage:

1. Er und Knorr hatten bei der Übersetzung die letzte Entscheidungsbefugnis.
2. Er, Franz, war bei der Wachtturmgesellschaft der Leiter der Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit.
3. Übersetzungen und Auslegungen kämen von Gott und seien der Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit auf unsichtbare Weise übermittelt worden, und zwar durch «Engel verschiedener Rangordnungen, die die Übersetzer lenk(t)en».

Mein Bezirk Österreich, 21. August 2014

Mittwoch, 13. August 2014

Die Geschichte von Gott

Und von einer ganzen Welt

Am Anfang bin ich schon lange nicht mehr gewesen, dachte Gott und schon war er da, wo alles falsch begonnen hatte. Irgendwann hatte er die Erde erschaffen, das All, die Menschen, alle Tiere, Pflanzen, das Meer, die Seen, Berge auch, doch dann war ihm ein großer Fehler unterlaufen. Gott hatte sich entschieden. Einige wenige Menschen sollten sich die Erde untertan machen, aber nicht nur sie, sondern die anderen Menschen auch, die er erschaffen hatte als Feinde dieser einigen wenigen Menschen. Die waren böse - Gottes Welt zerfiel in zwei Teile, war nie ganz gewesen. Sollte jedoch ganz sein - für die einigen wenigen Menschen, die ihre Angst vor den anderen Menschen hinter einem Gott versteckten, der nicht gut war, sondern ohne Gnade. Aber auch die anderen Menschen hatten Angst, besonders vor diesem Gott, der sie verfolgte. Wofür dieser Gott und die einigen wenigen Menschen immer einen Grund fanden. Bis dieser Gott seinen Sohn schickte, der diese Erde ein wenig heiler machen sollte, dafür aber hingerichtet wurde. Denn für alle Menschen hatte schon immer gegolten, dass Gutes für die einen nur Schlechtes für die anderen bedeuten konnte.

Was habe ich da nur angerichtet, dachte Gott und machte alles neu. Er stellte die Menschen nicht mehr vor die Wahl zwischen angeblich Gutem und angeblich Bösem. Er schuf eine ganze Welt, die nicht mehr zerfiel in Gegensätze, die zu Gewalt führten. Er führte jeden Menschen an seinen Platz, wo er das Beste für sich und für die anderen wollte. Hass, Neid und Missgunst gab es nicht mehr und keine Kriege. Da sah Gott, dass es gut war und besuchte mit seinem Sohn jedes Volk zu seiner Zeit. Nur einmal schlief sein Sohn schlecht und träumte, er werde an ein Kreuz genagelt. Traumgestalten sagten, das müsse sein, damit die Welt besser werde. Als aber Gottes Sohn aufwachte, wusste er, dass er nicht sterben musste für die Fehler seines Vaters. Und wenn wir nicht nur Vater und Sohn wären, sondern auch Mutter und Tochter, fragte er. Darüber hat Gott lange nachgedacht...Bis er einen alten Mann traf, der sich sein Stellvertreter nannte. Die Nachricht von der Welt, die endlich ganz war, hatte sich also noch nicht überall herumgesprochen...