Montag, 28. Dezember 2020

Aufgelesen 2020 (I)

Anfragen wegen Kindesmissbrauch und sozialer Ächtung

Im zweiten Jahr seines Bestehens erreichten den Verein täglich Anfragen von Hilfesuchenden, die über soziale Ächtung, Kindesmissbrauch, Depression bis zu suizidalen Gedanken berichten. Neben Beratung durch ein Team von Freiwilligen vermittelte der Verein Betroffene an Fachpersonen und Selbsthilfegruppen, mehrere dieser Selbsthilfegruppen wurden von Mitgliedern initiiert.

Mein Bezirk (Österreich), 29. April 2020

Keine Offenbarung

Wir merken uns erst einmal diesen Satz: "Dies ist die Offenbarung Jesu Christi, die ihm Gott gegeben hat, seinen Knechten zu zeigen, was in Kürze geschehen soll; und er hat sie durch seinen Engel gesandt und gedeutet seinem Knecht Johannes."

Dann müssen wir wieder einmal feststellen, dass die Kolumnen der ehemaligen hannoverschen Landesbischöfin Margot Käßmann nur selten eine Offenbarung sind, aber durchaus mit ihr enden können. Wie heute in der "Bild am Sonntag".


Blog dir deine Meinung, 3. Mai 2020

Menschliche Abgründe

Eine Mischung aus Neugierde und Ungläubigkeit stellt sich beim Hören von „Sekten & Kulte“ ein. Der Podcast gewährt einen Blick in die menschlichen Abgründe und erklärt die Psychologie hinter den Organisationen – von satanistischen Kulten bis hin zu extremen spirituellen Gruppen.

Stuttgarter Zeitung, 16. Mai 2020 

Warnung vor Scientology

Der Hamburger Verfassungsschutz hat vor Werbeflyern in Briefkästen gewarnt, mit dem die unter Beobachtung stehende Scientology-Organisation (SO) neue Anhänger gewinnen wolle. Die SO werbe unter anderem für ihren TV-Sender "Scientology TV" und einen sogenannten "Persönlichkeitstest". Der Sender läuft auf verschiedenen Internetplattformen und sozialen Netzwerken. Der Verfassungsschutz wies am Montag noch einmal daraufhin, dass die verfassungsfeindliche SO, die seit 1997 von den Verfassungsschutzbehörden beobachtet wird, eine sogenannte "scientologische Gesellschaft" anstrebe. In den Bezirken Mitte und Wandsbek seien Werbeflyer in Briefkästen aufgetaucht. Besonders im Fokus stehen jüngere, IT-affine Menschen.

Süddeutsche Zeitung, 18. Mai 2020


Unterdrückung bei den Zeugen Jehovas

Denn Alex ist in einer Familie aufgewachsen, die über drei Generationen bei den Zeugen Jehovas war. Genoss Alex als Kind noch die Gemeinschaft der Sekte, änderte sich mit seiner Einschulung  alles. 

Plötzlich merkte er den Zwang und die Enge der Gemeinschaft. 
"Man darf nicht mit seinen Schulkollegen spielen", erzählte der 39-Jährige. Auch Geburtstagsfeiern seien streng verboten. 


Doch das Schlimmste für Alex war, dass er seine sexuelle Orientierung unterdrücken musste. Zwar spürte er früh, dass er zumindest nicht nur auf Frauen steht, doch wahrhaben wollte er es nicht. 

Tag 24, 26. Mai 2020

Sekten nutzen Corona-Bewährungsprobe

Im vergangenen Jahr haben sich die Beratungsfälle der Sekten-Info zu Verschwörungstheorien verdoppelt. Auch die Beratungsfälle zu Sekten waren hoch. Die Fälle zur koreanischen Gemeinde Shinchonji in Essen haben sich verdreifacht. Das geht aus dem Jahresbericht der Beratung hervor, der am Freitag (29.05.2020) veröffentlicht wurde.

Laut Sekten-Info machen sich viele Sekten die Unsicherheit durch das Coronavirus zunutze, um vermehrt zu missionieren. Die Zeugen Jehovas fühlen sich bestätigt und erwarten den Weltuntergang. Gruppen wie Scientology würden die Krise nutzen, um den Staat anzugreifen. Doch besonders Verschwörungstheorien spielen eine große Rolle.

WDR, 30. Mai 2020

Eiskalte Mutter

Der heute 46-Jährige äußerte sich am Donnerstag und Freitag vor dem Landgericht Hanau. Er war 14 Jahre alt, als im August 1988 im Haus der Gruppe in Hanau ein vierjähriger Junge ums Leben kam. Das Kind soll zur Züchtigung von der heute 72-jährigen Anführerin in einem Leinensack verschnürt worden und an Erbrochenem erstickt sein. Der 46-Jährige beschrieb seine Mutter als "eiskalt". Die Anwälte der Frau weisen den Mordvorwurf zurück.

Hessenschau, 5. Juni 2020


Endlich mit Lehre abgeschlossen

1989, als damals 19-Jährige, ist sie aus der Glaubensgemeinschaft ausgetreten, aber erst vor ein paar Jahren hat sie es geschafft, mit den Lehren der Zeugen Jehovas abzuschließen. Esther lebt im Süden Bayerns, in einem großen, offenen Haus mit vielen Fenstern. Ein einsames Bahngleis direkt vor ihrer Haustür verbindet sie, fast symbolisch, bis heute mit ihrer Vergangenheit. Es führt in ein benachbartes Städtchen, etwa elf Kilometer weiter. Dort befindet sich der Königreichssaal, der Versammlungsort der Zeugen Jehovas, in dem Esther ihre Jugend verbrachte – und den sie seit ihrem Austritt nie wieder betrat.

zett, 19. Juni 2020

Sektenchefin schuldfähig

Die mutmaßliche Sekten-Chefin, die sich wegen Mordes an einem vierjährigen Kind vor dem Hanauer Landgericht verantworten muss, ist laut einem Gutachter trotz einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung schuldfähig. Zu dieser Diagnose kommt Dieter Marquetand, Facharzt für Psychiatrie, der am Dienstag als Sachverständiger aussagte. Der Vierjährige war im August 1988 im Haus der Hanauer Gruppe gestorben, weil er in einen Leinensack verschnürt wurde. "Ob es sich nun um eine geschlossene religiöse Gruppierung oder um eine Sekte handelt - aus psychologischer Sicht ist das völlig irrelevant", befand der Gutachter, der keinerlei Einschränkungen der Schuldfähigkeit der Angeklagten erkannte.

RTL, 23. Juni 2020

Mächte der Finsternis

Das zeigt auch der öffentliche Brief vom Mai dieses Jahres mit dem Titel: "Aufruf für die Kirche und für die Welt an Katholiken und alle Menschen guten Willens" von katholischen Kirchenvertretern, der Verschwörungstheorien verbreitete. Darin ist von "Mächten der Finsternis" die Rede, die eine "Weltregierung" schaffen wollten, die sich "jeder Kontrolle" entziehe. Jahrhunderte der christlichen Zivilisation sollten "unter dem Vorwand eines Virus ausgelöscht werden, um eine verabscheuungswürdige technokratische Tyrannei aufzurichten".

Die Verschwörungserzählung von einer angeblichen "Neuen Weltordnung" ist vor allem in rechten Kreisen verbreitet und geht oft mit antisemitischen Motiven einher. Für die Behauptungen gibt es keine Beweise.


BR24, 28. Juni 2020

Zeugen Jehovas nicht verfassungstreu

Die Sekten-Expertin und Vorstandsmitglied des Vereins, Spiess, sagte dem Deutschlandfunk, die Anerkennung der Zeugen Jehovas als Körperschaft des öffentlichen Rechts beziehungsweise als Religionsgemeinschaft setze Verfassungstreue voraus. Dies sei allerdings nicht gewährleistet, wenn man den Umgang der Zeugen Jehovas mit ehemaligen Mitgliedern betrachte. So habe ein Schweizer Gericht festgestellt, dass die von der Gemeinschaft praktizierte Ächtung von Mitgliedern eine Art „Mobbing“ sei, das zumindest im Ansatz als menschenrechtsverletzend bezeichnet werden kann. Das Gericht hatte außerdem festgestellt, dass auch Kinder und Jugendliche von Ächtung betroffen seien, so Spiess. Genau das war jedoch ein vom Bundesverwaltungericht im Jahr 2001 formuliertes Ausschlusskriterium für die Anerkennung als Körperschaft des öffentlichen Rechts.

Deutschlandfunk, 9. Juli 2020

Vernichtendes Urteil über Zeugen Jehovas

Im Juli 2019 hat das Bezirksgericht Zürich eine Sektenexpertin und ehemalige Mitarbeiterin der Fachstelle infoSekta in allen Anklagepunkten freigesprochen. Sie war von der Vereinigung der Jehovas Zeugen der Schweiz infolge eines Interviews im Tages-Anzeiger (2015) sowie einer Medienmitteilung (2015) wegen übler Nachrede angezeigt worden. Seit Frühling 2020 ist klar: Die Jehovas Zeugen Schweiz verzichten auf Berufung. Damit ist das Urteil, das für die Jehovas Zeugen vernichtend ausgefallen ist, rechtskräftig.

Humanistischer Pressedienst, 9. Juli 2020

Sekten und Kulte-Im Namen des Bösen

Der Podcast ist eine Adaption des amerikanischen Podcasts "Cults" und erzählt die Geschichten des englischsprachigen Originals auf Deutsch. Diane Hielscher und Sebastian von Dagow sprechen den Podcast ein und tauchen dabei gemeinsam mit uns Hörern in die Welt verschiedenster Sekten ein: Wie entstand die für ihre Schreckensszenen bekannte Colonia Dignidad? Wie war Charles Manson, Führer der berüchtigten Hippie-Sekte "Manson Familiy" als Mensch? Was bringt den Amerikaner Marcus Wesson dazu, zu glauben Jesus sei ein Vampir und er und seine Familie gehören diesem Vampirkult an?

Antenne Niedersachsen, 16. Juli 2020

Bekommt Tom Cruise noch mehr Macht bei Scientology?

Los Angeles - TV-Star und „Scientology“-Aussteigerin Leah Remini („King of Queens“) führt seit Jahren einen Kampf gegen die berüchtigte Sekte – und gegen ihr wohl bekanntestes Mitglied: Tom Cruise. In einem Interview warnt sie nun davor, dass der Hollywoodstar noch mehr Macht gewinnen könnte.

Die 50-jährige Schauspielerin, die vor allem durch ihre Rolle in der amerikanischen Sitcom „King of Queens“ bekannt wurde, war selbst jahrelang Mitglied der Sekte, die wegen ihrer fragwürdigen Praktiken immer wieder massiv in der Kritik steht. 2013 gelang ihr der Absprung – nach 35 Jahren, denn Remini war durch ihre Eltern bereits seit jüngster Kindheit Mitglied.

Hamburger Morgenpost, 30. Juli 2020


Hilfe und Forderungen

Bei einem Treffen der Atheistischen Religionsgesellschaft in Österreich (ARG) im Januar 2020, vor der Corona-Krise, hielt Daniel Wiltsche-Prokesch, ein Aktivist des Vereines JZ Help ein Referat über seine Zeit als Mitglied der Zeugen Jehovas (ZJ), seinen Ausstieg und seine jetzigen Aktivitäten in der Opferhilfe. Jener Verein ist in Deutschland, Österreich, der Schweiz und in Italien aktiv, um Ausgestiegenen und Ausstiegswilligen zu helfen und um Forderungen an die ZJ zu stellen. Im Juli 2020 veranstaltete der Verein eine Kundgebung am Wiener Stephansplatz.

Ruhr-Barone, 5. August 2020

Warnung vor Scientology

Hamburgs Verfassungsschutz hat vor dem Besuch des Infostands „Sag Nein zu Drogen - Sag Ja zum Leben“ an diesem Sonnabend im Stadtteil Billstedt gewarnt. „Der Tenor lässt auf den ersten Blick auf ein sinnvolles Engagement schließen. Doch hinter dem Veranstalter steckt die verfassungsfeindliche Scientology-Organisation (SO)“, sagte Verfassungsschutzsprecher Marco Haase der Deutschen Presse-Agentur. „Sag Nein zu Drogen“ sei eine der zahlreichen Scientology-Tarnorganisationen.

Hamburger Morgenpost, 8. August 2020

Zeugen Jehovas: Vertuschung und Missbrauch

Ein anderthalbstündiges Video in deutscher Sprache bringt relativ übersichtlich Licht ins Dunkel. Ein ehemaliges Mitglied der ZJ berichtet und wird mit Kommentaren, die der Vervollständigung dienen sollen, ergänzt.

Wochenblatt Paraguay, 11. August 2020


Scientology-Kampagne mit Corona-Virus

Die Scientology-Organisation (SO) versucht nach Einschätzung des Hamburger Verfassungsschutzes, die Corona-Pandemie für eine eigene angebliche Gesundheitskampagne zu nutzen. "Bei der Kampagne könnte zunächst auf ein sinnvolles Engagement geschlossen werden", sagte Verfassungsschutzsprecher Marco Haase auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur. Doch dahinter stehe die verfassungsfeindliche Scientology-Organisation und "sie versucht über das aktuell breit diskutierte Thema Corona und die damit verbundenen Schutzmaßnahmen mit Menschen in Kontakt zu kommen".

So seien in Hamburg zuletzt an Restaurants und Geschäfte Heftchen unter dem Titel "Wie Sie die Ausbreitung von Krankheiten durch Isolation verhindern" verteilt worden.

Süddeutsche Zeitung, 21. August 2020


Die Sekten-Keule

Genaugenommen strapazieren ja nicht erst Jesu- und Mariä-Herzen die säkulare Vernunft, sondern schon die Gottesthese als solche. Dass da ein Gott sei, ist doch „nicht mehr normal“, egal in welcher religiösen Ausprägung. Es bedarf also nicht erst der Jungfrauengeburt, der Auferstehung von den Toten oder verschiedener Ausdrucksformen sakramentaler Vollmacht, um das Christentum aus nichtgläubiger Perspektive als Hokuspokus anzusehen. Anders gesagt: Ein Gott allein genügt, um der Kirche ihren Ruf zu ruinieren. Bei allen Reformanstrengungen entkommt sie nicht ihrem Gründungscharisma: jener Sektenmentalität, mit der sie als befremdender Kult aus dem Judentum hervorging.

FAZ net, 22. August 2020


Satanshörige Zombies
Natalie Barth (42) hat ihre Familie verloren. Nicht durch einen Schicksalsschlag – sondern an die Zeugen Jehovas. «Meine eigene Mutter hat mich überall blockiert. Ich kann ihr nicht mal bei Whatsapp schreiben», sagt sie. Auch ihre zwei jüngeren Schwestern tun so, als hätte es Natalie nicht gegeben. «Das zerstört mich fast. Sie behandeln mich, als wäre ich eine Aussätzige», sagt sie zu BLICK.
Doch genau das ist sie. Zumindest nach Meinung der Zeugen Jehovas. Natalie und ihr Ehemann Micha Barth (43) sind Aussteiger, leben nahe Luzern – und reden offen über ihren Austritt.
Blick, 24. August 2020

Wenig Freude-kaum Freiheit

Automatisch war auch die kleine Esther Mitglied der Religionsgemeinschaft, die von vielen als Sekte gesehen wird. „Als Kind bist du dem ja völlig ausgeliefert“, sagt die 49-Jährige. Von da an änderte sich das Leben der jungen Familie drastisch: Versammlungsbesuche, Bibellektüre, das Lesen der Zeitschriften „Der Wachturm“ und „Erwachet!“ und eine fleißige Missionstätigkeit bestimmten nun den Alltag, der plötzlich nur noch wenige Freuden und kaum Freiheiten bot. „Ich bin schon als Kind von Tür zu Tür gegangen und habe für die ,Zeugen Jehovas’ geworben“, sagt Esther Gebhard.

Merkur, 11. September 2020
Sektenchefin verurteilt-Mutter verhaftet

Nachdem am Donnerstag eine mutmaßliche Sektenchefin aus Hanau wegen des Todes eines Vierjährigen vor 32 Jahren zu lebenslanger Haft verurteilt wurde, ist nun auch die Mutter des ermordeten Jungen verhaftet wurden. Wie die Staatsanwaltschaft Hanau am Freitagabend mitteilte, wurde die 59-Jährige in Leipzig festgenommen.

Die Staatsanwaltschaft hatte unmittelbar nach der Urteilsverkündung am Donnerstag einen Antrag auf Erlass eines Haftbefehls gestellt. Die Ermittler werfen der Mutter Beihilfe zum Mord an ihrem Kind vor.

hessenschau, 25. September 2020

Lippenstift als Teufelszeug

Sie lächelt, sie wirft ihr offenes Haare nach hinten. Dezent geschminkt posiert die Leipziger Studentin für den Fotografen. Sophie Jones (25) will Miss Germany werden. Unter die letzten fünf Bewerberinnen aus Sachsen hat sie es schon geschafft.

Doch wie wichtig diese Wahl für sie ist und was für eine Befreiung – das wissen nur wenige.

In Sophies Jugend galten Lippenstift und Wimperntusche als Teufelszeug; und wenn ihre Mitschülerinnen auf Instagram freche Fotos posteten, stand sie mit dem „Wachturm“ in der Hand in der Fußgängerzone.

Bild, 16. Oktober 2020

Ein Niederländer als "Prophet"

Bei einer großangelegten Durchsuchung in Goch am Niederrhein ist die Polizei auf dem Gelände eines ehemaligen Klosters offenbar auf eine Sekte gestoßen. Eine 25-Jährige sei dort mutmaßlich gegen ihren Willen festgehalten worden, berichteten Polizei und Staatsanwaltschaft Kleve am Mittwoch. Ein 58 Jahre alter Niederländer, der sich selbst als „Prophet” bezeichne, sei festgenommen worden, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Die Ermittler stellten Datenträger und zwei Schreckschusspistolen sicher.

Die Polizei war in den frühen Morgenstunden angerückt. Zuvor habe es Hinweise gegeben, dass auf dem Gelände einer Eventfirma eine Person gegen ihren Willen festgehalten werde. „Den Ermittlungen zufolge soll sich auf dem Areal eine Glaubensgemeinschaft etabliert haben, man kann auch sagen: eine Sekte”, erläuterte der Sprecher. Es sei die Rede von einem „Orden der Transformation”.

Nordkurier, 22. Oktober 2020

Angst vor der Hölle

Die Gruppierung könne man durchaus als sektenähnlich bezeichnen, so Riede. Im Zentrum der Gruppierung habe ein 58-Jähriger gestanden, der sich selbst als Prophet bezeichnete. Er habe einen Mix aus verschiedenen Religionen gepredigt, vor allem die Bibel habe eine große Rolle gespielt. Seine Prophezeihungen habe er auch in einem Buch niedergeschrieben – das sei aber nur für die Sektenmitglieder zugänglich gewesen. Zentral im Glauben der Sekte sei vor allem auch die Angst vor der Hölle gewesen. "Er gab vor, seine Anweisungen seien die 'Wahrheit fürs Leben' – wenn man sich daran nicht hielte, komme man in die Hölle", so die Sekten-Expertin. Darum habe unter den Mitgliedern auch große Angst geherrscht – einerseits vor der Hölle, also dem "Strafgericht Gottes", andererseits aber auch vor dem Propheten selbst. Die Machtausübung und der Machterhalt sei das Leitmotiv der Gruppe gewesen.

RTL, 23. Oktober 2020

120 Jahre Gefängnis für Sekten-Guru

Bis zuletzt zeigte der amerikanische Unternehmer und Psycho-Coach Keith Raniere keine Reue. In einem Schreiben, das vor der Verhängung des Strafmaßes eingereicht wurde, gab sich der 60-Jährige vielmehr "stolz" auf sein "Lebenswerk". Der Sex sei stets einvernehmlich gewesen.

Ein Gericht im New Yorker Stadtteil Brooklyn ließ sich davon nicht beeinflussen und verhängte eine Strafe von 120 Jahren Gefängnis gegen den Selbsthilfe-Guru und Gründer der sektenähnlichen Organisation Nxivm. Im Juni 2019 war Raniere in sieben Anklagepunkten schuldig gesprochen worden, darunter Sexhandel, sexuelle Ausbeutung einer 15-Jährigen und Bildung einer kriminellen Vereinigung.

Deutsche Welle, 27. Oktober 2020

In der Parallelwelt der Zeugen Jehovas

Über 25 Jahre lebte Francis Luce bei den Zeugen Jehovas in Bremen. Eine Zeit, die ihm mehrfache Burnouts bereitete und ihn fast in den Suizid trieb. Jahre später schaffte Francis dann endlich den Absprung. Heute möchte er anderen dabei helfen, der Sekte zu entfliehen. Wir haben mit dem Aussteiger über den Alltag in einer Parallelwelt, die Schwierigkeiten des Ausstiegs und das Leben danach gesprochen.

SAT 1, 28. Oktober 2020

Nett von den Zeugen Jehovas

Jetzt wird der Lockdown noch lighter, denn die Zeugen Jehovas wollen uns bis Ende November die Zeit vertreiben. Dieses wunderbare Versprechen verbreitet die "Celler Presse" auf ihren Internet-Seiten.

Burgdorfer Kreisblatt, 2. November 2020

Verwaltungsgemeinschaft fühlt sich von Zeugen Jehovas belästigt

Die Verwaltungsgemeinschaft Wartenberg ist Opfer einer weltweiten Aktion der Zeugen Jehovas geworden. Möglicherweise sind auch andere Rathäuser im Landkreis betroffen. Jakob und Fiona D. aus Erding missbrauchten jedenfalls dafür die Verwaltung in Wartenberg, um Gemeinderäte in Berglern anzuschreiben. Es geht um die Postille Wachtturm. 

Merkur, 22. November 2020

Problematische Anastasia-Bewegung

Ein Leben im Einklang mit der Natur, fernab des hektischen Stadtlebens. Klingt erst mal ziemlich gut und nichts dagegen einzuwenden. Problematisch wird es aber, wenn sich dieser Gedanke mit verschwörungstheoretischen Elementen paart, antisemitisches Gedankengut pflegt und offen rechts agiert – und das alles unter einem esoterischen Schleier packt. Klingt ein bisschen wie das typische Publikum eine Querdenker-Demo, beschreibt aber die aus Russland stammende Anastasia-Bewegung. Sie wird auch in Deutschland immer populärer.

NoiZZ, 4. Dezember 2020

Sekten-Arzt muss nicht mit Strafe rechnen

Die Ermittlungen gegen Hartmut Hopp (76), einst Arzt der berüchtigten Sekte "Colonia Dignidad" in Chile, bleiben eingestellt. Gegen Hopp hatte es Vorwürfe unter anderem wegen Beihilfe zu sexuellem Kindesmissbrauch, Beteiligung an der Ermordung chilenischer Regimegegner und Zwangsmedikation gegeben.

Tag 24, 11. Dezember 2020

Gott ist die Antwort, wenn man keine hat

Nahezu alle von Augustin angeführten physikalischen Fragen sind in der Zwischenzeit beantwortet und durch andere ersetzt worden. Augustins angeblich so hilfreicher Generalschlüssel – Gott – hat dabei aber keine Rolle gespielt. Gott ist die Antwort, wenn man keine hat. Wann immer die Menschheit sich Fragen stellte, auf die sie keine Antwort hatte, stand Gott als Joker zur Verfügung. Die Kunst der Wissenschaft besteht darin, die richtigen und das heißt – leider – die auf dem gegenwärtigen Stand beantwortbaren Fragen zu stellen.

Frankfurter Rundschau, 22. Dezember 2020

Die "Seekers", die Aliens und der Weltuntergang

Die Aliens sind sehr präzise mit dem Datum für den Weltuntergang: Am 21. Dezember 1954, Punkt Mitternacht, wird eine alles vernichtende Flut über die Erde hereinbrechen. Das jedenfalls hat Dorothy Martin aus Chicago erfahren. Sie steht im telepathischen Austausch mit der extraterrestrischen Lebensform und prophezeit: Ufos werden eintreffen und sie und ihre kleine Sekte, die "Seekers", vor dem Untergang retten. Jetzt heißt es also, gut vorbereitet zu sein für die bevorstehende Reise mit der fliegenden Untertasse.

Bayerischer Rundfunk, 21. Dezember 2020

Donnerstag, 10. Dezember 2020

Falsch und richtig

Sind in der Neuapostolischen Kirche unbekannt?

"Der Mensch müsse dem Bösen entsagen und könne nicht selbst entscheiden, was richtig oder falsch ist." Diese Behauptung legt der internationale Pressesprecher der Neuapostolischen Kirche (NAK), Peter Johanning, am 29. Juli 2020 dem internationalen NAK-Chef Jean-Luc Schneider in den Mund.

Wenn das so wäre, müsste man sich darüber wundern, dass die Veranstaltungsteilnehmerinnen und Veranstaltungsteilnehmer nicht aufstehen und nach Hause gehen. Denn dieser Aussage zufolge wissen sie gar nicht, ob es richtig ist, anwesend zu sein.

Wenn das so wäre, müsste man zudem Schneider fragen, ob ein neuapostolischer Autofahrer zumindest darüber entscheiden kann, ob es falsch oder richtig ist, bei Rot vor einer Ampel zu warten. 

Wenn das so wäre, würde sich auch die Frage aufdrängen, wie jemand, der falsch und richtig nicht unterscheiden kann, das Böse von dem Guten unterscheiden kann, denn diese Erkenntnisfähigkeit ist doch wohl erforderlich, um dem Bösen zu entsagen. 

Da aber nicht "jeder Mensch" auch "neuapostolischer Mensch" ist, darf weiter davon ausgegangen werden, dass man unterwegs auch zukünftig Leute trifft, die sich richtig benehmen und auch wissen, warum. 

Donnerstag, 13. August 2020

Die Umschreibung

Beim "stern" und in der Neuapostolischen Kirche

"Die Geschichte der Neuapostolischen Kirche in der NS-Zeit wird anhand bisher unerforschter Quellen aus vielen Archiven neu geschrieben. "

So wird bei Amazon für dieses Buch geworben, das fast 40 Euro kostet. 

" Ich glaube schon, ... dass die Behauptung, die Geschichte des Dritten Reiches müsse zum Teil umgeschrieben werden, gerechtfertigt ist. "

So hat "stern"-Chefredakteur Peter Koch Ende April 1983 für die "Hitler-Tagebücher" geworben. 

Während der "stern" sich damals auf einen Fälscher, der nicht zur Redaktion gehört hat, verließ, verlässt sich die Neuapostolische Kirche heute auf einen Fälscher aus eigenem Hause? Fakt ist: Die NAK hat sich Ende 1933 gegenüber Hitler damit gebrüstet, dass sie schon während der Weimarer Republik auf Seiten der Faschisten gestanden habe. Das kann niemand mehr wegfälschen.

Diesem Kommentar bei Amazon zu diesem Buch habe ich nichts hinzuzufügen:

"Nachdem ich 80 Seiten gelesen habe, macht sich bei mir Enttäuschung breit. Anstatt einer selbstkritischen Auseinandersetzung, erwartet den Leser eine Reinwaschung des Verhaltens in der NS-Zeit. Dabei wird der NAK gleich noch die Opferrolle zugewiesen. Ich begann zu hinterfragen, welcher Autor daran interessiert ist, solch ein Werk zu erstellen. Meine Recherche ergab, dass der Autor Dr. Karl-Peter Krauss ein aktives Mitglied der NAK und „Funktionsträger“ als Gemeindevorsteher ist. Ebenso ist er Vorsitzender der „AG GNK“ (Arbeitsgruppe „Geschichte der Neuapostolischen Kirche“), welche eine Stabsstelle der Neuapostolischen Kirche International (NAKI) darstellt. Ich werde das Gefühl nicht los, dass mit allen Mitteln das Image der NAK auf Hochglanz poliert wird. Gleiches gilt für den 1. Rezensent Prof. Dr. Matthias Armgardt mit seiner 5-Sterne-Bewertung sowie seinem euphorischen Kommentar. Ich fragte mich, was einen promovierten Juristen mit diesem Buch verbindet? Und siehe da, Prof. Dr. Matthias Armgardt ist ebenfalls ein aktives Mitglied der NAK und „Funktionsträger“ als Gemeindevorsteher. Eine weitere Frage ist, welche Zielgruppe der Autor ansprechen möchte? An Fachausdrücken wird nicht gespart und einige Stellen sind so überfrachtet, dass ich den Durchblick verliere. Zudem ist die eine oder andere Lehraussage des Kirchenleiters mehr als fragwürdig. Und dann noch "mit dem Finger auf andere zeigen" und Seitenhiebe austeilen - das finde ich einfach nur beschämend. "




Freitag, 19. Juni 2020

Aufgelesen (2020)

Von Scientology verklagt

Seit Jahren liefert sich Manfred Harrer mit der Scientology erbitterte Kämpfe. Harrer versteht sich als Sprecher gewaltfreier Aktivisten gegen Scientology. Die Sektengegner sind insbesondere im Internet stark präsent. Nun verlagert sich die Auseinandersetzung in den Gerichtssaal. Im Januar findet die erste Basler Strafgerichtsverhandlung statt, bei der sich Vertreter der Scientology und ihre Gegner gegenübersitzen.

Baseler Zeitung, 3. Januar 2020

Kinderleichen auf Sektengelände

Ermittler haben auf dem Gelände einer Sekte in Panama ein Massengrab gefunden und mehr als ein Dutzend Gefangene befreit. In dem Grab seien sieben Leichen gefunden worden, darunter sechs Kinderleichen, verlautete es am Mittwoch (Ortszeit) aus Ermittlungskreisen. Zuvor hatten Polizisten auf dem Gelände in der schwer zugänglichen indigenen Region Ngäbe Buglé 15 Menschen befreit, die gegen ihren Willen von einer Sekte gefangen gehalten worden waren.

t-online, 12. Januar 2020

Der Judenhasser

Jörg Mayerhofer ist ein friedlicher, ein feinfühliger Mensch. Einer, der sich immer wieder versichert, ob er gerade richtig handelt. Dass er dabei trotzdem oft das Falsche tat, hat mit Ivo Sasek zu tun, dessen Worte Mayerhofer einst für das Wort Gottes hielt. Sasek ist der Kopf von Kla.TV und der Anführer der OCG, der Organischen Christus Generation, einer freikirchlichen, zunehmend esoterischen Sekte mit Sitz in der Schweiz. Sasek lässt seine Anhänger Mantren singen, predigt die Reinkarnation – und spielt mit Symbolen einer angeblichen jüdischen Weltverschwörung.

Zeit online, 20. Januar 2020



Sekte führt Freundes- und Feindesliste


Die Sekte OCG steht seit Jahren in der Kritik. Besonders für ihr Sprachrohr, den Websender Klagemauer TV. Nun legen Dokumente nahe, dass Journalisten und Politiker ausgeforscht werden sollten.

Gewisse Informationen wollte der Sektengründer Ivo Sasek offenbar nur "vertrauenswürdigen" Politikern zukommen lassen. Etwa seine DVD "Klarheit im Vorhof der Hölle". In einer schriftlichen "Vision" heißt es, dass deshalb herausgefunden werden soll, "wer Freund oder Feind" unter Politikern ist. 

Es ist nicht das einzige Dokument aus dem Inneren der
Sekte Organische Christus Generation (OCG), das solch eine Einteilung von Politikern fordert. Dem BR-Magazin Kontrovers liegen Listen für bayerische Wahlkreise und Bundestagsabgeordnete vor. Diese ordnen Politiker und Politikerinnen in vorgegebene Kategorien ein: von 1 ("sehr positiv") bis 5 ("absolut Mainstreamkonform").
BR, 30. Januar 2020

Sexueller Kindesmissbrauch bei Zeugen Jehovas
Sexueller Kindesmissbrauch und der Umgang damit stellen bei den Zeugen Jehovas in den Niederlanden ein gravierendes Problem dar. Zu diesem Schluss kommt ein, letzte Woche vorgestellter, Untersuchungsbericht der Universität Utrecht im Auftrag der niederländischen Regierung.
Sexueller Kindesmissbrauch bei den Zeugen Jehovas ist jedoch auch im deutschen Sprachraum ein Problem. Das ist die Einschätzung des Vereins JW Opfer Hilfe e. V., der sich für Zeugen-Jehovas-Betroffene einsetzt. In den knapp zwei Jahren seines Bestehens hat der Verein über 50 Rückmeldungen zu mutmaßlichem sexuellem Kindesmissbrauch innerhalb der Gemeinschaft der Zeugen Jehovas erhalten.
In einem Offenen Brief (siehe Anlage zum Artikel) fordert der Verein JW Opfer Hilfe den Vorstand der Zeugen Jehovas KdöR Deutschland sowie das Zweigbüro Zentraleuropa dazu auf, die Aufarbeitung mutmaßlicher Missbrauchsvorfälle anzugehen.

Humanistischer Pressedienst, 31. Januar 2020

Bachelor Sebastian Preuss im Zwielicht

Laut dem Bayrischen Rundfunk (BR), der die „Hillsong Church“ von Experten einschätzen ließ, könne diese nicht als Sekte bezeichnet werden. Allerdings stehe sie für sehr konservative Werte, was sich beispielsweise im Umgang mit Homosexualität äußert.

„Außerdem bemängeln Kritiker die fehlende Transparenz der Finanzen, den Umgang mit einem Missbrauchsskandal in der Führungsebene, sowie die Auslegung von Bibelversen, um Spenden zu generieren“, heißt es beim BR.
TV Movie, 9. Februar 2020

Unterwegs zur Neuapostolischen Kirche

"Wie stehen die Neuapostolische Kirche (NAK) und die lutherischen Kirchen in Lehrte zueinander?" Mit dieser Frage beschäftigt sich die Lehrter Gruppe "Frauen unterwegs" am 20. Februar ab 19 Uhr in der Markus-Gemeinde. In der Einladung wird die gängige Beurteilung der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (EZW) verwendet. Die Rede ist von einer "bemerkenswerten Wandlung (der NAK) auf die Ökumene hin. So ist sie seit Herbst 2019 Gastmitglied der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Niedersachsen".

Burgdorfer Kreisblatt, 17. Februar 2020

Bedeutung von Scientology sinkt

Mit Namen und Begriffen ist das so eine Sache. Die Leitstelle für Sektenfragen, angesiedelt in der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie, heißt jetzt „Sekteninfo Berlin“. Der Grund laut Senatorin Sandra Scheeres (SPD): Man habe aus dem ganzen Bundesgebiet Anfragen bekommen, der neue Name mache die Zuständigkeit für Berlin klarer.

Gleichzeitig benutzt das zweiköpfige Team den Begriff „Sekte“ intern gar nicht, wie Jennifer Neumann am Freitag vor der Presse betont. Der sei sehr stigmatisierend. Stattdessen rede man von „konflikthaften Angeboten“. Eine Liste potenziell gefährlicher Sekten führe man auch nicht.

So fallen bei der Vorstellung des Jahresberichts dann auch nur zwei Namen: Scientology und Shinchonji, der Name einer koreanischen Neureligion, die in jüngster Zeit sehr stark in Berlin missioniere. Die Bedeutung von Scientology – deren neu erbaute monströse Zentrale in Charlottenburg 2008 den Anlass zur Gründung der Leitstelle gab – lässt hingegen nach.

taz, 21 Februar 2020

Was hat Papst Pius XII. über den Holocaust gewusst?

Er ist einer der ersten, der hin darf. Hubert Wolf gehört zu den Wissenschaftlern, die ab heute im ehemaligen Vatikanischen Geheimarchiv Dokumente einsehen dürfen, die der Vatikan bislang streng unter Verschluss hielt: Schriftverkehr, Notizen und andere Papiere aus der Zeit Papst Pius‘ XII., auf dem Stuhl Petri während des Zweiten Weltkriegs.

Wolf, Professor für Kirchengeschichte an der Uni Münster, will nach Antworten suchen auf die Fragen, über die seit Jahrzehnten gerätselt wird: "Warum hat der Papst nicht laut gegen die Ermordung von sechs Millionen Juden protestiert? Was wusste er? Wann wusste er was? Was haben sie intern hinter den hohen Mauern des Vatikan darüber diskutiert?"

tagesschau, 2. März 2020


Anführer stirbt nicht

Magdalena war bei einer christlichen Veranstaltung und stand alleine, als eine Frau mit Tablet in der Hand auf sie zukam. Sie sei evangelische Theologin und mache eine Studie, es gehe um einen Kulturvergleich zwischen Südkorea und Österreich. Es sei so schwierig, Leute dafür zu gewinnen – ob sie Zeit hätte? Auch Magdalena wurde daraufhin zu einem Bibelkurs eingeladen.

Es sollten Monate vergehen, bevor die beiden junge Frauen realisierten, bei welcher Gruppe sie dort ein und aus gingen. Es handelte sich um die christliche Sekte Shincheonji, die sich auf die Apokalypse vorbereitet, im Zuge deren nur ihre Anhänger gerettet werden sollen. Die Gruppe geht davon aus, dass ihr Anführer Lee Man-hee physisch unsterblich sei. Doch von all dem soll anfangs keine Rede gewesen sein.

Standard, 4. März 2020

Doku-Serie über Colonia Dignidad

Dank Schäfers guter Kontakte zu den chilenischen Behörden und eines konstanten Wegschauens der deutschen Politik existierte die als wohltätiger Verein getarnte Kolonie Jahrzehnte lang. Paul Schäfer und seine Spießgesellen produzierten und handelten auch mit Waffen, organisierten gar für die Diktatur Ausrüstung für eine biologische Kriegsführung. Die imposante Doku-Serie entlarvt die Propaganda der Kolonie und enthüllt das beschämende Versagen der Politik.

Stuttgarter Zeitung, 9. März 2020

Corona für Zeugen Jehovas nur ein Zeichen

Die Zeugen Jehovas sehen in Corona ein Zeichen, aber nicht die Apokalypse selbst. Auf die Zeichen der Zeit reagiert die Reichenbacher Gemeinde indes ganz praktisch.

Freie Presse, 26. März 2020

Nicht mehr von Tür zu Tür

Seit dem 15. März kommen die Zeugen Jehovas nicht mehr persönlich für Gottesdienste zusammen. Das von Tür zu Tür Gehen wurde ebenfalls eingestellt und auch auf der Selmer Kreisstraße stehen die Anhänger der Gemeinde vorerst nicht mehr.

Grund dafür ist die Corona Pandemie. „Aus Sicherheitsgründen haben wir diese Sachen komplett eingestellt“, erklärt Edyta Herbon, Mitglied und Pressesprecherin der Selmer Gemeinde der Zeugen Jehovas.

Ruhr-Nachrichten, 31. März 2020

Religiöse Spinner und das Corona-Virus

Etliche Prediger christlicher Strömungen und Sekten halten das Coronavirus für Gottes gerechte Strafe. Die Legalisierung von Abtreibung oder die Homoehe hätten ihn erzürnt. Für Michael Arndt, der russisch-orthodoxe Erzbischof von Berlin und Deutschland, ist es „kein Zufall, dass die gegenwärtige Katastrophe in der Großen Fastenzeit über uns kommt“. Auch er hat mögliche Schuldige ausgemacht: unter anderem diejenigen, die nicht den „gottgegebenen Unterschied zwischen Mann und Frau anerkennen“. Der US-Evangelikale Rodney Howard-Browne verbreitet eine andere Theorie: Seiner Überzeugung nach stecke hinter den Warnungen vor Corona bloß der Versuch, Menschen zu tödlichen Impfungen zu überreden, um so die Weltbevölkerung zu reduzieren. Deshalb verordnet er seinen Gläubigen gegenseitiges Händeschütteln.

Tagesspiegel, 7. April 2020

Erschreckende Einblicke

Marcio Pereira Conrado gibt erschreckende Einblicke in seine Jugend! Schon bei DSDS offenbarte der Teilnehmer der diesjährigen Staffel, dass er als Teenager seiner Mutter zuliebe einer konservativen Kirchengemeinde beigetreten sei. Der Grund: Marcio ist homosexuell und seine Mama dachte damals, die Sexualität ihres Sohnes durch äußere Einflüsse ändern zu können.

Promiflash, 22. April 2020

Sekte sammelt Infos

Es sind tausende Daten, unzählige, teils sensible Informationen über Politikerinnen und Politiker aus verschiedenen deutschen Landesparlamenten und dem Bundestag, sowie über schweizerische und österreichische Mandatsträger. Hinzu kommen Beamte, Journalisten und Aktivisten, die ebenfalls erfasst sind. In Summe mehr als 8.200 Einträge. Ein Datensatz, den Experten "ungeheuerlich" nennen und der dem BR-Politikmagazin Kontrovers exklusiv vorliegt. Gesammelt hat diese Informationen die Gemeinschaft "Organische Christus Generation" (OCG) um ihren Gründer Ivo Sasek.

Bayerischer Rundfunk, 30. April 2020