Freitag, 29. Oktober 2021

Aufgelesen 2021 (I)

Aus dem Sex-Kult ins Gefängnis

Die in Deutschland geborene US-Schauspielerin Allison Mack (38), die unter anderem mit der TV-Serie „Smallville“ bekannt wurde, ist für ihre Mitgliedschaft in einem bizarren New Yorker „Sex-Kult“ zu drei Jahren Haft verurteilt worden. 

Mack könne nach ihrer Haft zudem nur unter strengen Auflagen freigelassen werden und müsse 30 000 Dollar Strafe zahlen, ordnete ein Gericht in New York am Mittwoch an. Die Staatsanwaltschaft hatte zuvor schon angedeutet, unter der Höchststrafe von bis zu 17,5 Jahren Haft bleiben zu wollen, unter anderem weil Mack mit den Behörden kooperiert und sich vielfach bei ihren Opfern entschuldigt hatte. 

Hamburger Morgenpost, 1. Juli 2021

Ein Sternchen für die Zeugen Jehovas

Jetzt hat es auch die Zeugen Jehovas erwischt. Die "Zeit" führt für diese Sekte einen neuen Namen ein. Nina Monecke berichtet am 7. Juli im prächtigsten Gender-Deutsch: "Mira war 16, als sie ihre Eltern verließ-und die Zeug*innen Jehovas."

Blog dir deine Meinung, 8. Juli 2021

NAK und katholische Kirche erkennen Taufe gegenseitig an

Am Donnerstag ist die Neuapostolische Kirche in den Kreis der christlichen Kirchen der Schweiz aufgenommen worden, die gegenseitig die Taufe anerkennen. Das Einverständnis dazu hat Kardinal Kurt Koch zuvor gegeben.

Die gegenseitige Taufanerkennung haben die Kirchenvertreterinnen und -vertreter am Donnerstag in der römisch-katholischen Kirche Bruder Klaus in Bern unterzeichnet. Von der Neuapostolischen Kirche der Schweiz war Bezirksapostel und Kirchenpräsident Jürg Zbinden präsent. Dazu fand eine Feier in der Kirche statt, bei der Bischof Felix Gmür die Predigt hielt.

Katholisch Schweiz, 10. Juli 2021

Kein einfacher Schritt

Die Rückenleiden waren nicht allein körperlicher Natur. Udo Obermayer hatte ein Burnout und Depressionen. Die Ärztin schickt ihn in psychologische Behandlung. Das war für ihn der erste Schritt raus aus der Gemeinde der Zeugen Jehovas. Die Psychologin zu kontaktieren, das sei für ihn aufgrund seiner Prägung durch die religiöse Gemeinschaft kein einfacher Schritt gewesen, erklärt Obermayer: "Psychologen sind total verpönt, weil man da Angst hat, dass die einen vom Glauben abbringen, wenn die bei der Therapie in die Tiefe gehen."

Bayerischer Rundfunk, 29. Juli 2021

Wenn Opa abdriftet

Antje Schmidt hat ihren Schwiegervater an eine ominöse »Lichtgemeinde« verloren. Sektenbeobachter registrieren große Zuläufe, kapitulieren aber vor den immer kleiner werdenden Gruppen mit immer extremeren Ansichten.

Spiegel Psychologie, 10. August 2021 

Auf der Flucht vor den Zeugen Jehovas

Sie und ihr Lebensgefährte Dominik Hahn sind in Trostberg aufgewachsen, waren sogar in einer Klasse. Es hätte eine Jugendliebe sein können, doch dass sie mit Mitte 30 endlich zusammenfanden, grenzt an ein Wunder. 30 Jahre lebten sie in getrennten Welten. Dann wagte Daniela Kleinschwärzer den Ausstieg bei den Zeugen Jehovas.

Den Wunsch dazu hatte sie schon als Jugendliche, aber sie kannte die Konsequenzen dieses Schrittes. Sie musste untertauchen, um ihr Leben bangen und um ihre Tochter kämpfen. Ihre Eltern und ihre Schwester hat sie dabei verloren; sie brachen den Kontakt ab.

Passauer Neue Presse, 22. August 2021

Drei Mütter-eine in einer Sekte

"Unser sechzehnjähriger Sohn hat sich in ein Mädchen verliebt, dessen Mutter in einer Sekte ist. Das hat mir eine andere Mutter erzählt."

Erzählt heute die "Süddeutsche Zeitung" in der Rubrik "Familientrio" und gibt den besorgten Eltern Tipps, die ich nicht lesen kann, weil ich dafür nicht bezahlen will, denn mir fallen auch so viele Tipps ein.

Blog dir deine Meinung, 28. August 2021

Missbrauch wird systematisch vertuscht

Missbrauchsopfer wenden sich mit Berichten über sexuelle Gewalt bei den Zeugen Jehovas in Großbritannien an die Öffentlichkeit. Doch die Ältesten der Religionsgemeinschaft machen eine Aufarbeitung unmöglich. Denn die Übergriffe werden laut den Betroffenen systematisch vertuscht.

ntv, 4. September 2021

Gefängnis statt Paradies

Mit 19 Jahren ist Francis Luce in die Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas eingetreten. Bald stellte sich heraus, dass das vermeintliche Paradies einem Gefängnis glich. Zwei Jahrzehnte dauerte der Prozess, sich wieder loszusagen. Luce musste neu beginnen, denn er hatte keinen Freundeskreis und keine Berufsausbildung. Heute hilft er anderen Aussteigern.

Doch die Jahre bei den Zeugen Jehovas haben Spuren hinterlassen: Den Aussteigern fällt es immer noch schwer, Menschen zu vertrauen und Nähe zuzulassen.

SWR 2, 28. September 2021

Sekten-Netzwerk im Erzgebirge

Wie sich eine Religionsgemeinschaft schleichend in kommunalen Regionen verbreiten kann, ist im Erzgebirge zu beobachten, ausführlich recherchiert von dem Journalisten Joseph Canaris. Bereits seit etlichen Jahren beschäftigt sich Canaris mit dem Leben und Wirken der dort ansässigen „Gemeinschaft in Christo Jesu e.V.“, im Volksmund als „Lorenzianer“ bezeichnet, und erkennt in deren System eine deutlich sektenähnliche Struktur. Die Gemeinschaft, die ihren Haupttempel in Pockau hat und in verschiedenen Dörfern im Erzgebirge ein intensives Netzwerk pflegt, geriet nicht zuletzt während der Corona-Pandemie in die Schlagzeilen. Die Inzidenzwerte im Erzgebirge waren eklatant hoch – eine mögliche Erklärung: Die Zusammenkünfte der „Lorenzianer“, mutmaßlich ohne Maske und in großer Anzahl. 

Kommunal, 11. Oktober 2021

Befreiung von den Zeugen Jehovas

Yasmine Keles-Scheidegger ist in Naters aufgewachsen. Ihre Familie gehörte den Zeugen Jehovas an. In einem berührenden Buch beschreibt sie ihren Ausstieg.

Bieler Tagblatt, 14. Oktober 2021

Lässt Sekte Elfjährige entführen?

Nach dem Verschwinden eines elfjährigen Mädchens im süddeutschen Bundesland Bayern gibt es Hinweise, dass das Kind im Umfeld der umstrittenen Sekte «Zwölf Stämme» ist.

Es sei bei dem Pflegevater eine E-Mail eines Absenders eingegangen, der mutmasslich der Sekte zuzuordnen sei, sagte ein Polizeisprecher am Montag. Mehrere Medien hatten über die E-Mail zuvor berichtet. Demnach soll sich die Elfjährige nun wieder bei ihren leiblichen Eltern aufhalten.

Zürichsee-Zeitung, 18. Oktober 2021

Sinnloser Tod eines Zeugen Jehovas

Eine ganze Station voller Krankenpfleger und Ärzte muss zusehen, wie ein junger Mensch durch eine kleine Komplikation bei einem Routine-Eingriff stirbt. Dabei wäre das mit einer einfachen und medizinisch üblichen Bluttransfusion zu verhindern gewesen. Aber: Der Patient war Mitglied der Zeugen Jehovas, die die Vergabe von Blut mit Hinweis auf einige Bibelstellen ablehnen.

RTL, 29. Oktober 2021

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