Montag, 25. Februar 2019

Der Missbrauch

Der Papst, der gekniffen hat.
Foto: Domradio
Des Missbrauchsgipfels

Die Opferverbände sind entsetzt, Kirchenrechtler sprachlos: Der Missbrauchsgipfel im Vatikan endete ohne konkretes Ergebnis. Der deutsche Kardinal Reinhard Marx verteidigte die Abschlussrede des Papstes trotzdem: "Ich kann nicht erkennen, dass das nur qualmiges, nebulöses Gerede war."

Dabei hätte das Ergebnis lauten müssen: Die katholische Kirche zeigt jeden Verdacht des Missbrauchs in den eigenen Reihen sofort den zuständigen Behörden an und überlässt die Ermittlungen der Justiz. Alles andere ist Gewäsch und lädt zu weiteren Vertuschungen ein. 

Außerdem meidet auch der Papst wichtige Themen: Woran glauben katholische Geistliche, die Kinder missbrauchen, wirklich? Glauben sie überhaupt etwas? Warum schützt der eventuell vorhandene Glaube nicht vor derartig widerlichen Übergriffen? Was ist das für eine Organisation, die Barmherzigkeit und Nächstenliebe predigt und trotzdem solche Verbrecher hervorbringt und sie auch noch schützt? 

Wenn die Kommentatoren, die nach dem Gipfel mit dem Zölibat und der katholischen Männergesellschaft daher kommen, richtig liegen würden, wäre die Lösung einfach. Ist sie aber nicht. Denn auch in der evangelischen Kirche gibt es den Missbrauch von Kindern. Des Pudels Kern scheint also der Missbrauch von Macht zu sein.

Matthias Katsch vom deutschen Opferschutzverband "Eckiger Tisch" hat getwittert: "Die Rede des Papstes ist der schamlose Versuch, sich an die Spitze der Bewegung zu setzen, ohne sich der Schuld und dem Versagen zu stellen und wirkliche Veränderung anzugehen." Beim Gipfel ist er nicht zu Wort gekommen. Die Opfer mussten draußen bleiben und wurden so wieder missbraucht.       

  

Donnerstag, 7. Februar 2019

Immer zu früh

Aber jetzt wohl mal rechtzeitig

Die Geschichte der katholischen Kirche ist eine Geschichte der Voreiligen. Erst trieben sie es im Vatikan und in den Klöstern, obwohl es noch keine "Bild"-Zeitung gab, auch die Porno-Industrie stand noch nicht in der heutigen Blüte. 

Luther nahm ihnen vor 500 Jahren auch noch die Bibel aus der Hand, so dass sich einige Schauermärchen nicht mehr wie aus der Hölle, sondern wie aus dem Innenleben der katholischen Kirche abgekupfert anhörten. 

Dann übte man sich in Pädophilie, statt damit zu warten, bis der Hang zum Kindesmissbrauch als Krankheit anerkannt worden war. So vergab man die Chance, jedem Kinderheim eine psychiatrische Abteilung für Täter und Opfer anzugliedern.

Doch dann tat man etwas rechtzeitig. Man missbrauchte Nonnen, bevor die letzte Klosterfrau aus der katholischen Kirche ausgetreten sein würde, um in der "Bild"-Zeitung als "Girl der Woche" oder als Nebendarstellerin in erotischen Filmen das zu tun, was sie gelernt hatte.