Donnerstag, 13. August 2020

Die Umschreibung

Beim "stern" und in der Neuapostolischen Kirche

"Die Geschichte der Neuapostolischen Kirche in der NS-Zeit wird anhand bisher unerforschter Quellen aus vielen Archiven neu geschrieben. "

So wird bei Amazon für dieses Buch geworben, das fast 40 Euro kostet. 

" Ich glaube schon, ... dass die Behauptung, die Geschichte des Dritten Reiches müsse zum Teil umgeschrieben werden, gerechtfertigt ist. "

So hat "stern"-Chefredakteur Peter Koch Ende April 1983 für die "Hitler-Tagebücher" geworben. 

Während der "stern" sich damals auf einen Fälscher, der nicht zur Redaktion gehört hat, verließ, verlässt sich die Neuapostolische Kirche heute auf einen Fälscher aus eigenem Hause? Fakt ist: Die NAK hat sich Ende 1933 gegenüber Hitler damit gebrüstet, dass sie schon während der Weimarer Republik auf Seiten der Faschisten gestanden habe. Das kann niemand mehr wegfälschen.

Diesem Kommentar bei Amazon zu diesem Buch habe ich nichts hinzuzufügen:

"Nachdem ich 80 Seiten gelesen habe, macht sich bei mir Enttäuschung breit. Anstatt einer selbstkritischen Auseinandersetzung, erwartet den Leser eine Reinwaschung des Verhaltens in der NS-Zeit. Dabei wird der NAK gleich noch die Opferrolle zugewiesen. Ich begann zu hinterfragen, welcher Autor daran interessiert ist, solch ein Werk zu erstellen. Meine Recherche ergab, dass der Autor Dr. Karl-Peter Krauss ein aktives Mitglied der NAK und „Funktionsträger“ als Gemeindevorsteher ist. Ebenso ist er Vorsitzender der „AG GNK“ (Arbeitsgruppe „Geschichte der Neuapostolischen Kirche“), welche eine Stabsstelle der Neuapostolischen Kirche International (NAKI) darstellt. Ich werde das Gefühl nicht los, dass mit allen Mitteln das Image der NAK auf Hochglanz poliert wird. Gleiches gilt für den 1. Rezensent Prof. Dr. Matthias Armgardt mit seiner 5-Sterne-Bewertung sowie seinem euphorischen Kommentar. Ich fragte mich, was einen promovierten Juristen mit diesem Buch verbindet? Und siehe da, Prof. Dr. Matthias Armgardt ist ebenfalls ein aktives Mitglied der NAK und „Funktionsträger“ als Gemeindevorsteher. Eine weitere Frage ist, welche Zielgruppe der Autor ansprechen möchte? An Fachausdrücken wird nicht gespart und einige Stellen sind so überfrachtet, dass ich den Durchblick verliere. Zudem ist die eine oder andere Lehraussage des Kirchenleiters mehr als fragwürdig. Und dann noch "mit dem Finger auf andere zeigen" und Seitenhiebe austeilen - das finde ich einfach nur beschämend. "