Samstag, 4. November 2023

Aufgelesen 2023 (II)

Mit Spenden Freunde im Himmel bekommen


Wertpapiere, Immobilien und sogar Versicherungspolicen - all das und mehr kann auf der Website der Zeugen Jehovas quasi mit einem Klick gespendet werden.

Zwar beruft sich die Religionsgemeinschaft immer wieder darauf, dass Spenden freiwillig seien. Gleichzeitig veröffentlicht sie aber auch Artikel und Videos, in denen unterstrichen wird, wie wichtig finanzielle Unterstützung sei.

"Der Tagestext erinnert uns daran, unsere finanziellen Mittel so zu gebrauchen, dass wir uns im Himmel Freunde machen. Obwohl Jehova alles gehört, freut es ihn, wenn er sieht, dass wir für ihn Opfer bringen", erklärt Gajus Glockentin, der in einem Komitee der Leitung sitzt, in einer Morgenandacht. 

ZDF, 24. August 2023

Endlich frei von den Zeugen Jehovas

"Ich habe alles verloren, aber mein Leben gewonnen", sagt sie selbst über ihren Ausstieg. "Mein Koordinatensystem war völlig weg. Doch mein Überlebenswille hat ausgereicht zu sagen, ich werde euch beweisen, ich kann leben!"

Tag 24, 5. September 2023

NAK-Gebäude verkauft

Nachdem die Gemeindearbeit der Neuapostolischen Kirchengemeinde von Jettingen nach Öschelbronn verlagert wurde, erfolgte der Verkauf des bisherigen Kirchengebäudes in der Mauerwiesenstraße in Jettingen. Das teilte Bürgermeister Hans Michael Burkhardt am Dienstag mit.

Schwarzwälder Bote, 12. September 2023

Polizei passt auf Zeugen Jehovas auf

Häufige Polizeipräsenz bei den Zeugen Jehovas ist in jüngster Zeit vielen Menschen in der Fohnsdorfer Grabenstraße aufgefallen. Beim "Königreichsaal", wie die Gebetshäuser der Zeugen heißen, standen mehrmals pro Woche Polizisten. Das ist eine Reaktion auf einen Anschlag am 19. August in Leibnitz: Damals wurden Sprengsätze an zwei Autos von Zeugen Jehovas angebracht, die auch explodierten. Verletzte gab es nicht, nach dem Täter wird gefahndet.

Kleine Zeitung, Österreich, 22. September 2023

Willen der Kinder brechen

Es gibt in den fundamentalistischen Kreisen am Rand der Freikirchenszene die Überzeugung, dass Körperstrafen zwingend notwendig sind, um den Willen der Kinder zu brechen. Erst dann können sie auf den richtigen Weg kommen. War diese Vorstellung im ausgehenden 20. Jahrhundert in diesen Kreisen noch sehr verbreitet, sind es heute nur noch einzelne radikale Organisationen, die daran festhalten.

Tagesanzeiger CH, 22. September 2023

Gespräche mit Geistern statt mit Ehemann

Ohne Begründung trennt sie sich. Dann merkt er: Seine Frau führt seit Jahren ein Geheimleben in einer Sekte, die sich rasant ausbreitet und vor der Experten warnen.

Die Zeit, 23. September 2023

Soziale Politik gegen Sekten

Die Bundestagsabgeordnete Renate Rennebach beschäftigt sich seit langem mit dem Sektenproblem. Mit der SPD-Politikerin sprach Jürgen Schwenkenbecher.

Berliner Zeitung: Was macht Sekten so anziehend, dass Menschen mit ihr in den Tod gehen?Renate Rennebach: Die Sekten bieten ein Gefühl der Geborgenheit. Das Fehlen von Bindungen, Arbeitslosigkeit der Eltern, Lieblosigkeit in der Familie und ähnliche soziale Faktoren machen anfällig für die Verheißungen. Aber wir wissen noch viel zuwenig darüber.

Sind nur Jugendliche für die Sektenwerbung anfällig?
Bestimmte Sekten gehen nur auf Jugendliche zu. Andere, wie Scientology, versuchen sowohl direkt als auch über die Eltern an die Kinder heranzukommen.

Berliner Zeitung, 3. Oktober 2023

"Prophet" muss Deutschland verlassen

Robert B., selbst ernannter „Prophet“ (61) einer niederländischen Sekte, muss Deutschland verlassen. Das hat das Verwaltungsgericht Düsseldorf am Montag entschieden. Das Gericht hat sich damit der Ansicht des Kreises Kleve angeschlossen. Der hatte argumentiert, dass bei dem ehemaligen Sektenführer ein erhebliches Rückfallrisiko bestehe und daher von ihm eine unabweisbare Gefahr ausgehe. 2021 ist er wegen Kindesmissbrauch zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Seit Februar ist das Urteil rechtskräftig.

Bild-Zeitung, 10. Oktober 2023

Zeugen Jehovas: Kindern wird Angst gemacht

Ein dreiminütiges Video reicht, um Kindern Angst vor dem Spielen zu machen. „Willst du, dass Jehova traurig ist?“, wird ein Kind in einer Animation von der Mutter gefragt, weil es mit einem Plastikspielzeug spielt. Nein, das will es nicht, deswegen landet das Spielzeug auch im Mülleimer. Viele ähnliche Erklärvideos sind auf der Homepage der Glaubensgemeinschaft der Zeugen Jehovas frei zugänglich. In leichter Sprache sollen die Beiträge Kindern beibringen, dass sie nicht an Klassenfahrten teilnehmen müssen, nicht mit Plastikzauberern spielen und sich ihre Freunde nach ihrem Glauben an Gott aussuchen sollen.

Stuttgarter Zeitung, 16. Oktober 2023

Ein Toter bei Bombenexplosion

Bei einer mutmaßlichen Bombenexplosion in Indien während eines Gebets der Zeugen Jehovas sind nach Polizeiangaben mindestens ein Mensch getötet und weitere 36 verletzt worden. Erste Erkenntnisse deuteten auf einen improvisierten Sprengsatz hin, sagte der Polizeichef des südlichen Bundesstaats Kerala, Darvesh Saheb, am Sonntag. „Wir werden herausfinden, wer dahintersteckt und hart durchgreifen“, fügte er hinzu.

Tagesspiegel, 31. Oktober 2023

Heute Plädoyer

Vor drei Jahren war die heute 75 Jahre alte Sektenchefin schon einmal wegen Mordes zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt worden. Doch der BGH hatte das Hanauer Urteil kassiert. Seit Mai beschäftigen sich nun die Frankfurter Richter mit dem Fall, der sich vor 35 Jahren in Hanau ereignet haben soll. Die Anklage wirft der 75-Jährigen vor, einen vier Jahre alten Jungen in einen Sack gesteckt zu haben, in dem der Bub erstickte. Die Frau bestreitet jeglichen Tötungsvorsatz. Die Mutter des Jungen war ebenfalls angeklagt und verurteilt worden. Auch dieses Urteil hatte der BGH kassiert. In der Neuauflage war die Mutter dann freigesprochen worden.

Radio Primavera, 1. November 2023

Armageddon als Entscheidungsschlacht

In der Bibel wird das Wort "Armageddon" nur ein einziges Mal erwähnt, nämlich im Neuen Testament in der Offenbarung des Johannes. Dort ist Armageddon der Ort der endzeitlichen Entscheidungsschlacht zwischen Gut und Böse.

Christliche Sekten nutzen den Begriff, um vor einem in Kürze bevorstehenden Weltuntergang zu warnen und zur dringenden Bekehrung aufzurufen, so zum Beispiel die Zeugen Jehovas.

Domradio, 3. November 2023

Aufgelesen 2024