Freitag, 18. August 2023

Aufgelesen 2023

Fiat-Lux-Haus zu verkaufen

Bereits 2017 stand das Anwesen der Fiat-Lux-Sekte zum Verkauf. Damals war der Preis aber noch um einiges billiger. 790 Quadratmeter Wohnfläche hat das Objekt auf dem Grundstück in Müllnern.

Kleine Zeitung Steiermark, 5. Januar 2023

Zeugen Jehovas in Russland verfolgt und verboten

Vor allem in Russland sind die Zeugen Jehovas als religiöse Minderheit von staatlicher Diskriminierung und Verfolgung betroffen. Es gibt Berichte über Misshandlungen und gewaltsame Verhöre. Angehörige der Zeugen Jehovas wurden inhaftiert und zu Haftstrafen verurteilt. Russland selbst hat die Religionsgemeinschaft wegen angeblicher extremistischer Aktivitäten verboten.

„Ich setze mich als Beauftragter weiterhin dafür ein, dass Diskriminierung und Verfolgung religiöser Minderheiten öffentlich gemacht, der Schutz vor Bedrohung und Verfolgung verstärkt und die Situation religiöser Akteurinnen und Akteure der Minderheiten verbessert wird“, so Schwabe.


Scientology mietet Büros in Neu-Isenburg

Neu-Isenburg – Die Scientology-Sekte hat in der Martin-Behaim-Straße 8900 qm Bürofläche gemietet, wie die Immobilienzeitung berichtet. Die „IZ“ beruft sich dabei auf Angaben des Maklerhauses BNPPRE.

Unklar, was die zeitweise vom Verfassungsschutz beobachtete und als Sekte eingestufte Gruppe mit den Büroräumen plant. Eigentümer der Immobilie soll ein Privatmann sein. Scientology belegt offenbar das gesamte Gebäude.

"Bild"-Zeitung, 23. Januar 2023

Esoterische Heilmethoden immer beliebter

Immer mehr Berlinerinnen und Berliner haben sich zu Sekten und esoterischen Heilmethoden beraten lassen. Mit 641 Anfragen im vergangenen Jahr ist nach einem Bericht des RBB ein neuer Hochstand erreicht worden. Die Zahlen gehen aus einer Auswertung der Sekteninfo des Berliner Senats hervor.

Demnach seien die meisten Anfragen zu kleineren Gruppierungen eingegangen. Darunter vor allem zu bibeltreuen Evangelikalen, zweifelhaften Lebenshilfe-Angeboten, horrend teuren Coachings oder Angeboten im Bereich Esoterik. Anfragen zu Scientology sind dagegen in den vergangenen Jahren zurückgegangen.

Berliner Zeitung, 31. Januar 2023

Die Endzeit-Angst der letzten Generation

Der Religionspsychologe Michael Utsch von der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen sieht bei der Klimaschutzbewegung "Letzte Generation" Parallelen zu einer Sekte. "Die Aktivisten der `Letzten Generation` sind von einer regelrechten Endzeit-Angst geprägt", sagte er der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

Das mache sie mit Sekten vergleichbar. "Rechtschaffene und intelligente Menschen lassen sich derart in eine apokalyptische Enge treiben, dass sie ihre Ausbildung abbrechen und Straftaten begehen." Besonders für Menschen ohne Arbeit und ohne Perspektive sei die "Letzte Generation" attraktiv. 

Extrem-Nachrichten, 13. Februar 2023 

Vernichtete Texte

Die Anfänge des Christentums waren recht komplex. Es gab zahlreiche Glaubensrichtungen, die unterschiedlichsten Interpretationen und mehrere Schismen. Die meisten Sekten starben aus, nachdem das Christentum und die Kirche (hauptsächlich die katholische) als Institution gegründet worden waren. Die Gründer dieser Sekten wurden als Gnostiker bezeichnet. Sie glaubten, ein geheimes Wissen über Gott und das Göttliche zu besitzen, vertraten unterschiedliche Ansichten über Jesus und seine Lehren und viele ihrer Texte wurden vernichtet, da sie von der frühen Kirche als ketzerisch betrachtet wurden.

 StarsInsider, 23. Februar 2023

Doch kein neuer Himmel?

„Shincheonji“, zu deutsch „neuer Himmel und Erde“, heißt die pseudo-religiöse Gemeinschaft aus Korea. Ihr Ziel sind vor allem Studenten der Uni Duisburg-Essen, doch auch andere junge Menschen werden beobachtet und dann gezielt angesprochen. Die Masche hat es in sich: Sie knüpfen schnell einen persönlichen Kontakt, man kommt über die Bibel ins Gespräch, unter einem Vorwand werden dann weitere Treffen arrangiert. Viele Opfer begreifen erst nach einiger Zeit, was das eigentliche Ziel der vormals netten Person gewesen ist. Doch oft ist es dann schon zu spät…

Der Westen, 3. März 2023

Tote im Königreichssaal

Bei einer Schießerei in einem Gebäude der Zeugen Jehovas in Hamburg sind am Donnerstagabend mehrere Menschen getötet und einige Personen verletzt worden. Die Polizei stuft die Tat laut Informationen aus Sicherheitskreisen als Amoklauf ein. Wie ein RTL-Team vor Ort und weitere Medien berichten, gibt es sechs Tote und mehrere Verletzte in dem dreistöckigen Gebäude im Stadtteil Alsterdorf, darunter offenbar auch zwei Schwerverletzte. Nach Angaben der "Bild"-Zeitung sind sieben Menschen getötet worden. Mindestens acht weitere Personen seien verletzt worden. Die Gewalttat ereignete sich während einer Veranstaltung. "Die Toten haben alle Schussverletzungen", sagte ein Polizeisprecher.

ntv, 9. März 2023

Der Männer-schämt-euch-Tag

Karfreitag-Ein Unschuldiger wird hingerichtet. Pontius Pilatus wäscht seine Hände in Unschuld. Nur eine Frau ist für Jesus eingetreten. Die Frau des römischen Statthalters hat sich umgehört. Alle haben nichts Schlechtes an dem Angeklagten gefunden. Hätte sie auch Petrus gefragt, hätte er ihr gegenüber ebenfalls geleugnet, diesen Mann überhaupt zu kennen.

Betrachtungen, 6. April 2023

Prominente in Sekten

Harmlos oder nicht? "Stranger Things"-Star Winona Ryder wuchs in einer Art Sekte auf. Während die Schauspielerin ihren Fängen entkam, gibt es Stars, die unfreiwillig Teil von mehr oder minder verschrobenen Religionsgemeinschaften wurden. Wer als Teil einer Sekte aufwuchs, wer blieb und wer sich lösen konnte, zeigt die Galerie ...

Yahoo Nachrichten, 12. April 2023

Der Auserwählte und die Prostituierte

Der Amokläufer, der am 9. März in einer Versammlung der Zeugen Jehovas in Hamburg sieben Menschen und sich selbst erschoss, hielt sich offenbar für einen Auserwählten. Das ergaben Recherchen von t-online und dem Rechercheformat STRG_F (NDR und Funk). Diesen Verdacht nährt unter anderem ein Exklusivinterview mit einer Hamburger Sexarbeiterin, die Philipp F. regelmäßig aufgesucht haben soll.

t-online, 13. April 2023

Wo Frauen wenig zählen

Sophie Jones, das wissen diejenigen, die ihr Buch „Erlöse mich von dem Bösen“ gelesen haben, war als Kind und Jugendliche Mitglied der Zeugen Jehovas. Einer, wie sie heutzutage betont, Sekte, in der das Individuum, zumal wenn es eine Frau ist, wenig und die Gemeinschaft maximal zählt. Vor etwa zehn Jahren stieg sie aus. Allein. Weil sie es so wollte und bereit war, alle Konsequenzen zu tragen, bis hin zur Ächtung der früheren Bekannten und Freunde. Zu ihrer Mutter, die blieb, hat sie keinen Kontakt mehr.

Kölner Stadtanzeiger, 2. Mai 2023

Woran glaubt die Anastasia-Bewegung?

"Die Germanen sind ein verwandter Stamm der Russen. Wir sind alle Arier." Dieser Satz stammt nicht etwa von einem Nationalsozialisten, sondern einem russischen Anhänger der Anastasia-Bewegung. Ihm zufolge stammen beide "Stämme" von den Hyperboreern ab, einem - laut griechischer Mythologie - sagenumwobenen Volk aus dem Norden.

Was in einem Beitrag von "SpiegelTV" nach Science-Fiction oder Fantasy-Roman klingt, ist die Überzeugung einer zunehmenden Zahl Menschen in Russland, der Ukraine, Kasachstan – und auch in Österreich und Deutschland. Die Anastasia-Bewegung expandiert weltweit. Ihre Anhänger organisieren sich in gemeinschaftlichen Siedlungen und kaufen Land. Experten sehen ihre Ideologie kritisch.

WEB, 5. Mai 2023

Hanauer Sekten-Mord: Verteidigung fordert Aussetzung

Im Fall um den Sekten-Kindsmord von Hanau fordert die Verteidigung jetzt eine Aussetzung des Verfahrens. Eigentlich hätte sich die 75-Jährige Sekten-Chefin heute selbst vor dem Frankfurter Landgericht äußern wollen – sie konnte sich aber nicht richtig vorbereiten.

Der Angeklagten war es wohl nicht gestattet gewesen, ihre handschriftlichen Notizen von dem Prozessauftakt mit in ihre Haftzelle nehmen zu dürfen, so einer ihrer Anwälte. Diese hätte sie aber zur Vorbereitung ihrer Erklärung gebraucht. Die Angeklagte und die Mutter des Kindes waren vom Hanauer Landgericht beide wegen Mordes verurteilt worden. Beide Urteile hatte der Bundesgerichtshof wieder einkassiert. Die Mutter musste die Hanauer Gerichtsbarkeit schließlich im Wiederaufnahmeverfahren freisprechen. Gegen die Sekten-Chefin bleibt dagegen der Mordvorwurf. Vor 34 Jahren hatte die Mutter ihren damals vier Jahre alten Sohn in die Obhut der Sekten-Chefin gegeben. Die soll ihn in einen Sack gesteckt haben, woraufhin der Junge erstickte.

Radio Primavera, 12. Mai 2023

Gewalt bei den Kindern Gottes

Als Kind wurde Philip Seibel von den eigenen Eltern sexuell missbraucht. In der Sekte «Children of God» erlebte er psychische und physische Gewalt. Als Teenager entkam er der Sekten-Hölle und kämpft jetzt dafür, dass seine Eltern und andere Täter bestraft werden.

ZüriToday, 1. Juni 2023

Gedenkstätte für ermordete Zeugen Jehovas

Etwa 2800 Zeugen Jehovas aus Deutschland und 1400 weitere aus Europa kamen in Konzentrationslager. In der Frühphase gehörten sie zu den größten Häftlingsgruppen. Unmittelbar nach 1933 stellten sie bis zu zwanzig Prozent der Häftlinge, in frühen Frauenkonzentrationslagern sogar bis zu 50 Prozent. Die SS kennzeichnete sie als eine eigene Häftlingsgruppe mit einem lilafarbenen Winkel. Der Antrag erinnert auch an Zeugnisse Überlebender der Konzentrations- und Vernichtungslager wie Juden, Sinti, Roma, politische und andere Häftlinge, wonach die Zeugen Jehovas »durch besondere Solidarität und Hilfsbereitschaft untereinander ebenso wie gegenüber anderen Häftlingen auffielen«.

Jüdische Allgemeine, 23. Juni 2023

Interview mit Sekteninfo Berlin

Wir sind weltanschaulich neutral und sprechen heute eher von „konflikthaften Gruppen auf dem Lebenshilfemarkt“, denn wir bewerten den Glauben nicht. Für uns ist nur wichtig, welche Praktiken sich daraus ergeben und wie viel Machtmissbrauch und Manipulation herrscht. Jede Gruppe oder Gemeinde kann sich dahin entwickeln, wenn Kritik nicht akzeptiert wird und soziale Kontakte außerhalb unterbunden werden. Dazu kommt oft eine rigorose Moralvorstellung oder der Glaube, den einzig wahren Weg zu haben, durch den man automatisch andere Weltanschauungen abwertet.

taz, 4. Juli 2023

Ex-Satansjüngerin kommt frei

Sie war 19 Jahre alt, Schönheitskönigin, als sie in die Fänge des berüchtigten Sekten-Satans Charles Manson († 83) geriet: Jetzt soll Leslie Van Houten (73) bald aus dem Knast freikommen! Nach 50 Jahren Haft!

Berliner Zeitung, 8. Juli 2023

Überlebende des Amoklaufs erzählen

Die tödlichen Schüsse im Gemeindezentrum der Zeugen Jehovas in Alsterdorf schockierten nicht nur die Menschen in Hamburg, sie lösten weltweit Bestürzung, Trauer und Anteilnahme aus. Am Ende sind acht Menschen tot, darunter auch der Attentäter Philipp F. Zahlreiche Verletzte mussten ins Krankenhaus gebracht werden. Das beherzte Eingreifen der Polizei verhinderte noch mehr Opfer. 135 Tage später äußern sich sechs der Überlebenden erstmals vor der Kamera zu den damaligen Ereignissen und der Zeit danach.

NDR, 23. Juli 2023

Zeugen Jehovas totalitär

Kritiker werfen der Gruppe eine sektenähnliche Struktur und totalitäres Verhalten vor. Die "Zeugen Jehovas" würden durch psychische Abhängigkeitsverhältnisse eine freie Persönlichkeitsentfaltung verhindern und durch ihre Endzeit-Ideologie Angst schüren. Auch die Erziehungsvorstellungen der Organisation und ihre detaillierten Vorschriften wie das Verweigern von Bluttransfusionen stehen in der Kritik.

Mitteldeutscher Rundfunk, 4. August 2023

13-Jährige wird Sekten-Chefin

Die rechtsextreme QAnon-Bewegung hat eine neue, ungewöhnliche Führungsfigur. Bei dem Kult, der seit 2017 in den USA verbreitet und durch krude Ideologien und Verschwörungstheorien bekannt ist, soll seit Kurzem ein 13-jähriges Mädchen an der Spitze stehen.

t-online, 17. August 2023

Aufgelesen 2023 (II)



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