Freitag, 1. Mai 2009

Buchtipp



7. Oktober 2008
Private Notizen eines Kirchenchefs

Vorbemerkung: Die Neuapostolische Kirche ist um 1896 entstanden, sie hat heute in Deutschland rund 340 000 Mitglieder, geleitet wird sie von einem "Stammapostel", darunter gibt es Bezirksapostel und Apostel als weitere hohe Ämter. Weltsitz der Neuapostolischen Kirche ist Zürich. Der zweite Stammapostel hieß Hermann Niehaus, ein kleiner Landwirt aus Steinhagen bei Bielefeld.

1928 verfasste er seine Lebenserinnerungen, die jetzt bei http://stores.lulu.com/hwilmers erschienen sind. 15 Jahre zuvor hatte H. F. Niemeyer aus Australien eine Generalabrechnung mit Niehaus verfasst.



Die Sommerlektüre: "Insel des Zweifels"

“Auftauchen, endlich auftauchen. Ja, Mutter, ich öffne gleich die Tür. Lass mir noch ein wenig Zeit. Ich kann verstehen, dass du dir Sorgen machst, ich war so lange fort. Viel zu lange. Verzeih mir, dass ich so sicher war.

Nein, ich mache euch keine Vorwürfe, dir nicht und Vater nicht. Ihr seid nicht schuld. Ob ihr euch genug um mich gekümmert habt? Ja, ja. Es hatte nichts mit euch zu tun, dass ich meinen eigenen Weg gesucht habe. Jeder tut das. Das ist ganz natürlich. Ihr habt nichts falsch gemacht. Ich habe alles falsch gemacht. Weil mir mein Leben so sinnlos vorkam. Bis ich Marion traf, die mir erklärt hat, wozu wir leben. Um Gott zu dienen. Nur darum.”

So beginnt meine Erzählung “Insel des Zweifels”, die ich vor 20 Jahren in vier Tagen geschrieben und nie verändert habe, obwohl sie mehrere Auflagen erlebte und ich immer wieder Fahnen zur Korrektur bekam.

Verarbeitet habe ich in der Geschichte von Marion, die von einer christlichen Sekte in den Wahnsinn getrieben wird, viele Erfahrungen, die Erfahrungen von Mitgliedern der Neuapostolischen Kirche ebenso wie die Erfahrungen von Zeugen Jehovas, von Mitgliedern anderer fundamentalistischer Gruppen und von Sekten, die vor keinem Missbrauch des Glaubens zurück schrecken.

Evangelische Geistliche sagten mir, dass sie beim Lesen dieser Erzählung zum ersten Mal begriffen hätten, wie Gruppen, die angeblich jeden Satz in der Bibel wörtlich nehmen, funktionieren und ihre Mitglieder manipulieren. Die Schriftstellerin Luise Rinser meinte: “Ihre Geschichte ist aktuell und wichtig und außerdem gut geschrieben.”

Ich möchte alle Leserinnen und Leser von Readers Edition einladen zur Sommerlektüre von “Insel des Zweifels”. Wenn Sie mir gestatten, veröffentliche ich diese Erzählung in Fortsetzungen.

Diese Geschichte ist 1997 übrigens von einer Mediengruppe aus Burgdorf bei Hannover auch verfilmt worden. Vor und hinter der Kamera standen Laien, Schülerinnen und Schüler ebenso wie Chefs von Unternehmen und Auszubildende, die Arbeit hat uns viel Spaß gemacht, einige Szenen drehten wir in einem Studio in Hannover und ließen die Tür offen stehen, als der von mir erfundene Prediger seine Predigt hielt. Mehrere Paare kamen herein und erkundigten sich, ob es “hier eine neue Kirche gebe”. Das nahmen wir als Kompliment für die schauspielerischen Leistungen unseres Teams und als Indiz dafür, wie leicht verführbar Menschen sein können…

Sie werden eintauchen in eine Welt, die den meisten fremd und unwirklich vorkommt. Dabei darf man aber nicht vergessen, dass in Deutschland mehrere Millionen Menschen zu fundamentalistischen Gruppen gehören, die eine mehr oder weniger große Ähnlichkeit haben mit der Kirche, die ich in “Insel des Zweifels” keinesfalls vollkommen frei erfunden habe.

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Hier als Buch erhältlich

Rundgang über den religiösen Markt in Deutschland

Einer der Stammautoren der Readers Edition, Heinz-Peter Tjaden, Redakteur und Schriftsteller aus Wilhelmshaven, hat in den letzten Wochen dem religiösen Markt in Deutschland einen Besuch abgestattet.

Er verweilte am Stand der Scientologen, über dem zurzeit Verbotsforderungen von Ursula Caberta, in der Hamburger Innenbehörde zuständig für die Aufklärung über diesen Psycho-Verein, schweben, er schlenderte vorbei an der Stuttgarter Hanns-Martin-Schleyer-Halle, in der ein gewisser Reinhard Bonnke als “Evangelist” und “Wunderheiler” vom 14. bis 16. September 2007 Filme präsentieren will, die Jesus bei ihm in Auftrag gegeben hat, er ging ins Bundesfamilienministerium mit einigen Fragen zur Pfingstbewegung. Er erfuhr, dass ein evangelischer Weltanschauungsbeauftragter selbst dann nichts zurücknimmt, wenn er mit dem Vergleich, der bekennende Scientologe und Schauspieler Tom Cruise sei wie Goebbels, auf Kritik stößt, machte Halt in Leverkusen, wo sich eine 73-Jährige für die Rechte von Kindern einsetzt, die von den Zeugen Jehovas mit Füßen getreten werden, er wurde Zeuge einer weiteren Zerreißprobe der Neuapostolischen Kirche. Und er schließt mit dem Seufzer, dass wir zum Glück immer noch Papst sind - aber: Was will der Ratzinger, bevor er in Urlaub gefahren ist?

Die zum Teil bereits auf der Readers Edition erschienen Artikel sind nun in einer Sammlung unter “Wir sind Gottes Volk” beim Internet-Buchanbieter lulu erschienen und dort nur diesen Klick entfernt: http://stores.lulu.com/hwilmers.

Außerdem bei lulu.com erschienen:

-Neuapostolische Kirche vor neuer Zerreißprobe

- Kauft nicht bei Ex-Neuapostolischen

10. Oktober 2008
Sehr geehrter Herr Tjaden,

auf Ihrer Blog-Seite im Internet habe ich Ihre Beiträge über Reinhard Bonnke gefunden. Daher wende ich mich heute mit einer Frage an Sie.

Ich selbst bin Redakteurin der Zeitschrift afrikapost (www.afrikapost.de ), die über Politik, Wirtschaft, Kultur und
weitere Themen über ganz Afrika berichtet. Sie erscheint vierteljährlich in deutscher Sprache. Ziel ist eine möglichst realitische Berichterstattung, die Afrika nicht auf den Kontinent der Krisen, Kriege und Katastrophen reduziert. Die nächste Ausgabe (Dezember) wird als Hauptthema die "Neuen religiösen Strömungen in Afrika" diskutieren.

Als Leitfragen sind u.a. geplant:
- Was sind die Gründe für den Zulauf zu den neuen Strömungen?
- Welche Versprechungen machen neue religiöse Strömungen gerade armen Bevölkerungsschichten in Afrika?
- Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede weisen die neuen religiösen Strömungen in ihrer Theologie, ihren Zielen und Missionsstrategien auf?
- Gibt es politische Interessen und Implikationen, die dahinter stehen?
- Was sind die Gefahren dieser neuen religiösen Strömungen, sowohl für die "herkömmlichen" Religionen als auch für die Menschen und
Gesellschaften Afrikas?
- Welche Rolle übernehmen die Massenmedien hierbei?

Unter anderem wollen wir ein Porträt über Reinhard Bonnke, seine
Tätigkeit in Afrika und die "Christ for all nations"-Bewegung bringen.

Nun wollte ich mal bei Ihnen nachfragen, ob Sie uns vielleicht mit einem Artikel über Reinhard Bonnke unterstützen könnten?

18. Februar 2009
Artikel über Reinhard Bonnke

Mein Artikel ist inzwischen in der "Afrikapost" erschienen.

1 Kommentar:

Heinz-Peter Tjaden hat gesagt…

Nach so langer Zeit werden diese Ausführungen wieder gelesen. Readers Edition gibt es schon seit Jahren nicht mehr, "Insel des Zweifels" kann man noch auf www.buecher.de bestellen.