Papst-Show lockt Hunderttausende auf den Petersplatz
Ganz in weiß - Papst Franziskus und die Kardinäle, auf dem Petersplatz fast eine Million Menschen, die Heiligsprechung der Päpste Johannes XXIII. und Johannes Paul II. auf Leinwänden in Kinosälen, die katholische Kirche versteht sich auf Shows. Viele Medien haben sogar einen Live-Ticker eingerichtet. Der ist fast so schnell wie dermaleinst der "eilige Vater" aus Polen, der dem Vernehmen von Kabarettisten nach alle Flughäfen der Welt am Geschmack des Asphalts erkannt - erschmeckt haben soll.
Den Rekord an Heilig- und Seligsprechungen hält immer noch der polnische Papst. Doch auf die Idee, an einem Tag gleich zwei Päpste auf einmal in den Stand eines Heiligen zu versetzen, ist erst Franziskus gekommen. Dabei soll er an die beiden katholischen Lager gedacht haben, die sich als Konservative und als Reformer spinnefeind sind. Hätte sich Franziskus nur für einen Papst entschieden, wäre er jetzt vielleicht schon tot.
Tot ist übrigens eine der Voraussetzungen für eine Heiligsprechung. Die anderen Voraussetzungen verrät "Bild" online: Die Tote oder der Tote muss katholisch gewesen sein. Bevor jemand heilig gesprochen wird, muss er einen Fürsprecher haben, der ein vorbildliches christliches Leben und zwei Heilungswunder des zu Heiligenden mit Hilfe von Historikern, Theologen, Medizinern und Zeitzeugen nachweist.
Kann aber nicht so ganz stimmen. Es gibt auch Heilige, die nie katholisch gewesen sind und ein vorbildliches christliches Leben hat nicht einmal Jesus von sich behauptet. Ist aber nicht so wichtig. Auf die Show kommt es an. Außerdem vergisst die katholische Kirche im Laufe der Jahrhunderte auch wieder, wen sie so alles heilig gesprochen hat. Wichtig ist nur die nächste Show. An Markus Lanz kann sich ja auch niemand mehr erinnern...
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