Samstag, 30. Dezember 2017

Aufgelesen 2017 (II)

Hoher Preis für Ausstieg

Spaltung, Lügen, Ehebruch, Druck, Ablehnung türmten sich zu einem großen Seelenberg auf. Irgendwann wurde der Berg zu groß. Sie ist gegangen und hat sich befreit. Der Preis war hoch. Mit den Zeugen Jehovas hat sie gebrochen. Den Glauben an einen Gott hat sie noch. Die Spaltung jedoch ist geblieben, wer die Zeugen verlässt, darf keinen Kontakt mehr zur „Familie“ haben.

Flensburger Tageblatt, 16. April 2017

Ein Geistwesen und ein allmächtiger Guru

Die Mitglieder der Sekte «Licht-Oase» glaubten an die nahende Apokalypse, die Kommunikation mit dem Geistwesen «Ramtha» und an dessen Fähigkeit, die Mitglieder in Lichtwesen zu verwandeln um sie so vor dem drohenden Weltuntergang zu retten.

Vor allem aber glaubte die Gruppe an Guru Arno Wollensak. «Unser Guru war allmächtig», erzählt Katharina. «Er war Gott. Und dementsprechend hatte er natürlich ein Anrecht auf unsere Gedanken, unsere Gefühle, und irgendwann auch auf unsere Körper.»

Schweizer Rundfunk, 19. April 2017

Uneinigkeit über Verbot der Zeugen Jehovas in Russland

Russlands Kirchen sind uneinig in der Bewertung des Verbots der Zeugen Jehovas. Das Moskauer Patriarchat begrüßte das Verbot am Dienstag. Es handle sich um eine „totalitäre Sekte“, sagte der Außenamtschef des Patriarchats, Metropolit Hilarion, laut Nachrichtenagentur Interfax. Kritik am Verbot hatte am Wochenende die katholische Kirche in Russland geübt. Kanzlerin Angela Merkel kritisierte am Dienstag bei einem Treffen mit Russlands Präsident Waldimir Putin in Sotschi ebenfalls das Verbot.

Die Tagespost, 3. Mai 2017

Ablehnung ja-Verbot nein

Man muss die Sekte keineswegs lieben, um das Gesetz abzulehnen. Auffassungen wie der Verweigerung der Bluttransfusion, der Isolation von Aussteigern oder der absurden Überzeugung, dass Homosexualität heilbar sei, kann man nur kritisch und ablehnend begegnen. Aber mit dem Verbot der Zeugen Jehovas verdunkelt sich der Zustand der Religionsfreiheit in der Russischen Föderation insgesamt. Ruhig schlafen sollte da auch die jüdische Community nicht.

Jüdische Allgemeine, 3. Mai 2017

Zehn Fragen an eine Zeugin Jehovas

Begleitet wird Melanie von ihrem Mann Thomas, während des Interviews ist auch ein Ältester der Gemeinde anwesend. Melanie ist 34, von Beruf Zahnarzthelferin und seit sie 17 ist Mitglied der Gemeinschaft der Zeugen Jehovas. Als Tochter zweier Mitglieder wuchs sie mit dem Glauben auf. Die Entscheidung, durch die Taufe zum vollwertigen Mitglied zu werden, habe sie aber selbst getroffen, sagt sie.

Vice, 15. Mai 2017

Werbung für Scharlatan in öffentlichen Einrichtungen

An Scharlatanen und Gurus ist kein Mangel, in guten wie in schlechten Zeiten. In der Nachkriegszeit tingelte ein Gelegenheitsarbeiter als Wunderdoktor durch die Lande und lockte die Massen an. Bruno Gröning beklagte eine Abkehr der Menschen von Gott und rief zur Umkehr auf. Gröning behauptete, Kranke mithilfe eines göttlichen "Heilstroms" behandeln zu können. Diese magische Kraft habe er in seinem großen Kropf und in Kugeln aus Stanniolpapier gespeichert.

Süddeutsche Zeitung, 19. Mai 2017

Leben von Scientology fast zerstört

Neun Staffeln lang war Leah Remini Teil des Kult-Casts der US-Serie „King of Queens“.  35 Jahre lang war sie Mitglied bei Scientology – der Sekte, die Remini zufolge beinahe ihr Leben zerstört hätte. Doch die Schauspielerin stieg 2013 bei Scientology aus. Seitdem ist sie eine der größten Gegner der selbsternannten Kirche.

Focus online, 24. Mai 2017 

Gott soll Abtreibungen verhindern

Sie kamen immer am Freitag, dem 13. Die Frommen der Piusbruderschaft, der erzkonservativen katholischen Sekte, einer Priestervereinigung mit Zehntausenden von Anhängern. Ihr Treffpunkt war die Kapelle des Lausanner Universitätsspitals. Dort beteten sie zu Gott, er möge den Gynäkologen das Handwerk bei Abtreibungen legen.

Watson, 2. Juni 2017

Wie gestorben

Besonders prägend für ihn war jedoch ein Vorfall, als er zehn Jahre alt war: Damals wurden die Eltern seines besten Freundes von den Zeugen Jehovas ausgeschlossen. Es sei ein traumatisches Erlebnis gewesen. "Dann durfte ich ihn von einem Tag auf den anderen nicht mehr sehen. Das war für mich, als wäre er gestorben. Der war einfach weg," erzählte Pocher den anderen Kandidaten, darunter Lilly Becker, Larissa Marolt und Pietro Lombardi. Es habe sich angefühlt, als sei der Freund tot. "Ich weiß noch, da hab ich geheult wie sonst was", gestand Pocher.

stern, 2. Juni 2017

Die Verführung der Flüchtlinge

Der Beauftragte für Sekten- und Weltanschauungsfragen des Erzbistums München und Freising, Axel Seegers, kritisiert im Zusammenhang mit Flüchtlingstaufen Missionierungsversuche bei Flüchtlingen. Im Bayerischen Rundfunk (BR) nannte er vor allem Gruppen wie die Zeugen Jehovas oder einzelne fundamentalistische christliche Freikirchen, die auf diesem Gebiet aktiv seien.

Welt N24, 8. Juni 2017

Die scheinheiligen Zeugen

Sieben Jahre lang verbringt er einen Großteil seiner Freizeit in den Zusammenkünften, nach der Schule trägt er die Botschaft der Zeugen Jehovas von Tür zu Tür. Mit 19 aber kommen ihm erste Zweifel. Wenn Michael Spengler heute von dieser Zeit spricht, fällt häufig das Wort "Scheinheiligkeit". Materialismus zu verpönen, aber einen Benz fahren - das kam ihm scheinheilig vor. Also beginnt er mehr und mehr, sich abzunabeln, sich mit Freunden zu treffen, heimlich in die Disco zu gehen. "Als Zeuge kann man sich nicht mit Kultur oder Sport beschäftigen, man kann nicht rebellieren, seine Sexualität nicht entwickeln, seine Pubertät nicht ausleben."

Rheinische Post, 11. Juni 2017

Esoterik als Gelddruckmaschine

Sylvia A. saß in der ersten Reihe bei Esoterik-Kongressen, gab Geld für Weiterbildungen innerhalb der Gruppe und teure Engelsessenzen aus. "Ich kann nur sagen, dass ich wahnsinnig viel Geld dagelassen habe. Das ist eine Gelddruckmaschine“, sagt sie heute. Trotzdem kann sie immer noch nachvollziehen, dass Menschen sich von der Esoterik und dort angesiedelten Gemeinschaften abgeholt und aufgefangen fühlen. Irgendwann drehte sich allerdings ihr komplettes Leben nur noch um geistige Energien, Engel und Channelings. Ihre drei Kinder nahm sie mit in die Gruppe, ihr Partner weigerte sich. Die Beziehung zerbrach schließlich daran.

Bayerischer Rundfunk, 14. Juni 2017

Entschädigung für Colonia-Dignidad-Opfer

Union, SPD und Grüne im Bundestag wollen sich einem Zeitungsbericht zufolge für die Opfer der deutsch-chilenischen Sekte "Colonia Dignidad" einsetzen. In einem gemeinsamen Entschließungsantrag der Fraktionen, aus dem die "Passauer Neue Presse" zitiert, wird die Bundesregierung aufgefordert, bei der Aufarbeitung der Geschehnisse in der Siedlung der ehemaligen Sekte eng mit dem chilenischen Staat zusammenzuarbeiten. Bis Ende Juni 2018 solle ein Konzept für die Entschädigung der Opfer vorliegen.

27. Juni 2017

Verurteilt in Chile-unbehelligt in Krefeld

Tatsächlich steht die Entscheidung des Krefelder Landgerichts über eine Inhaftierung Hopps immer noch aus, das Gericht führt zudem ein eigenes Ermittlungsverfahren gegen Hopp wegen des Verdachts, am Verschwinden chilenischer Diktatur-Gegner beteiligt gewesen zu sein.

Westdeutsche Zeitung, 29. Juni 2017

Klara stirbt bei unverantwortlichem Lkw-Spiel

Nach dem Todes-Drama bei der Glaubensgemeinschaft „Lorenzianer“ herrscht Trauer und Entsetzen in Schwarzenberg. Und Wut.

Die kleine Klara (4) war von einem Lkw überrollt worden, weil ein Aufseher (36) sie und andere Kinder einen alten IFA-Laster ziehen ließen.

Bild, 30. Juni 2017

Kindesmissbrauch bei den Zeugen Jehovas

Sexuelle Übergriffe auf Kinder sind bei den Zeugen Jehovas laut Insidern und Opferberatungen verbreitet. Nun empfiehlt die Sekte ihren Mitgliedern, ihren Nachwuchs mit «zurückhaltender Kleidung» zu schützen. So schiebe man die Schuld den Kindern zu, kritisiert die Opferberatungsstelle Castagna.

Watson, 5. Juli 2017

Spur führt nach Berlin

Aufgrund neuer Erkenntnisse haben die thailändischen Behörden den Fall jetzt wieder aufgerollt. Und konzentrieren sich dabei auf einen mysteriösen deutschen Sekten-Guru, der in Thailand Kontakt zu Elise D. kurz vor deren Tod hatte. Bereits kurz nach dem Leichenfund hatte die Polizei mit Andreas R. gesprochen. „Er bestätigte uns, dass er die Frau kennt“, so ein Sprecher der thailändischen Polizei. 

Berliner Kurier, 9. Juli 2017

Eine ungefilterte Abrechnung

„Ich fiel aus allen Wolken“, sagt Petra K. Wagner, die Autorin des Films, der 90 Minuten lang Ariela Bogner frei und ungefiltert sprechen lässt. Ariela Bogner hatte sich als Angehörige einer „Sekte“ und Aussteigerin bei ihr gemeldet. Der Zuschauer erlebt nun eine Beichte, die nie dagewesenen Aufschluss über gruppendynamische Psychopraktiken und Manipulationen gibt. Bogner bedient sich dabei einer erfrischend ungeschönten Sprache. „Geh' doch mal da hin“, hatte man zu ihr gesagt - „und dann hing ich am Haken“.

Weser-Kurier, 13. Juli 2017

Zeugen Jehovas: Fragen und Antworten

Warum die ZJ in den Medien oft kritisiert werden, sei für Stroop schwer nachzuvollziehen: „Meiner Meinung sind viele nicht objektiv, weil sie nie den Weg zu uns gemacht haben." Meiden würde seine Gemeinde den Medienkontakt trotzdem nicht. „Wenn das Motiv objektive Informationswiedergabe ist, sind wir gerne bereit, Auskunft zu geben", sagt Stroop. „Wenn es darum geht, Streitgespräche zu führen und jemanden in Misskredit zu bringen, dann werden wir das nicht machen." Abgelehnt werde der Medienkontakt im Zusammenhang mit ehemaligen Mitgliedern.

Neue Westfälische, 15. Juli 2017

Isolierung als "liebevolle Vorkehrung"

Ehemalige sollen auf der Straße nicht mal mehr gegrüßt werden, denn jeder Gruß könnte der Anfang eines Gesprächs sein. Zeugen nennen diese Isolierung „Liebevolle Vorkehrung“. Aussteigern werde so eine mögliche Rückkehr in die Gemeinschaft der Zeugen erleichtert.

Der Tagesspiegel, 19. Juli 2017

Oberstes Gericht bestätigt ZJ-Verbot

Das Oberste Gericht Russlands hat die Berufung der Zeugen Jehovas gegen ihr Verbot abgelehnt. Der Einspruch der Glaubensgemeinschaft sei zurückgewiesen worden, teilte das Gericht am Montag mit. Wie das Portal "Newsweek" am Dienstag berichtete, bestätigte das Gericht das "Zeugen"-Verbotsurteil von April, dem zufolge es sich bei der Religionsgesellschaft (in Österreich als solche seit 2009 gesetzlich anerkannt) um eine "extremistische Vereinigung" handle.

Katholische Nachrichten, 22. Juli 2017 

NAK-Spende für vergessene Kinder

Sehr bewährt habe sich auch die langjährige Kooperation mit dem Bürgerkreis Sinsheim im Rahmen des Projektes "Vergessene Kinder im Fokus - Hilfen für Kinder psychisch erkrankter Eltern" (jetzt im fünften Jahr), das dank der Projektförderung durch den Rhein-Neckar-Kreis, zahlreicher Spenden und einer großzügigen Förderung durch die Neuapostolische Kirche (6000 Euro) voraussichtlich auch im kommenden Jahr weitergeführt werden könne.

Rhein-Neckar-Zeitung, 23. Juli 2017

"Organisiert wie Sekten"

Sektenexperten, Verbraucherschützer und Politiker sind besorgt über eine Rückkehr der umstrittenen Marketing-Methoden nach dem Pyramiden- oder Schneeball-System in Deutschland. Dabei müssen selbstständige Verkäufer Produkte direkt an Kunden verkaufen und Prozente ihres Erlöses an andere Verkäufer zahlen, die in der Hierarchie über ihnen stehen.

Schwäbisches Tagblatt, 1. August 2017

Fast alles verboten

Die Zeugen bieten dir Heilsversprechen an, sie sagen, du kommst in den Himmel, dafür fordern sie Gehorsam. Als Zeuge unterlag ich strengen Pflichten. Mit anderen Menschen, den sogenannten "Weltlichen", durfte ich nur wenig Kontakt haben. In der Schule durfte ich meinen Mitschülern nicht zum Geburtstag gratulieren. Ich durfte mich nicht mit ihnen verabreden. Ich durfte keine Partys besuchen, keine Filme schauen außer denen, die meine Eltern geeignet fanden, und mich nicht kleiden, wie ich wollte. Meine Mitschüler durften all das. Ich war neidisch auf sie und fühlte mich ziemlich ausgegrenzt.

Zeit online, 9. August 2017

Die CSU und die Colonia Dignidad

Deutschland hat weggesehen, alle miteinander haben das. Insbesondere die CSU pflegte innige Beziehungen zur Colonia Dignidad. Wem es unter Lebensgefahr gelungen war, bis in die deutsche Botschaft nach Santiago zu flüchten, wurde wieder zurückgeschickt. Eine gruselige Vorstellung und doch die Realität. Deutschland, das nie mehr zu den Tätern gehören wollte, hat hier auf ganzer Linie versagt.

Westdeutsche Zeitung, 14. August 2017

Gen-Defekte bei radikalen Mormonen

In den Reihen der "Fundamentalistischen Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage" (FLDS), einer radikalen Abspaltung der Mormonen, häufen sich Fälle eines genetischen Defekts, der mit mit schweren Missbildungen und massiver geistiger Behinderung einhergeht. Ursache der unheilbaren Erkrankung ist nach Überzeugung des Kinderarztes Theodore Tarby aus Phoenix Inzucht.

Kurier, 28. August 2017

Satanisten missbrauchen Kinder für blutige Rituale

»Luzifer ist für sie der eigentliche Beherrscher der Welt«, verdeutlichte Hahn. Opfer seien vor allem Kinder aus satanistischen Familien, neuerdings aber immer mehr auch Kinder aus anderen Familien, die für die blutigen Rituale rekrutiert werden.

Hahn berichtete über einen Vater, der feststellte, dass seine beiden Söhne im Kindergarten gequält wurden. Ursprünglich wollte der Mann auf der Tagung über die Erlebnisse berichten, hatte aber kurzfristig abgesagt, weil er und seine Familie deswegen bedroht wurden.

Kirche und Leben, 1. September 2017

Zeugin Jehovas zündet Königreichssaal an

Nach einem Brandanschlag auf ein Gebäude der Zeugen Jehovas in Menden (Märkischer Kreis) ist ein Mitglied der Gemeinde als mutmaßliche Täterin festgenommen worden. Einen politischen oder religiösen Hintergrund schließt die Staatsanwaltschaft aus. „Auslöser war ein Streit innerhalb der Gemeinde““, sagte ein Sprecher am Dienstag in Arnsberg.

Die Welt, 5. September 2017

Braune Esoterik

Vor einer zunehmenden »braunen Esoterik« hat der Sektenbeauftragte der bayerischen Landeskirche Matthias Pöhlmann gewarnt. Er beobachte häufig »problematische Überlappungen« zwischen politischen Ansichten und Verschwörungstheorien, sagte Pöhlmann im Interview. Diese rechte Esoterik gefährde das demokratische System.

Sonntagsblatt, 14. September 2017

Mordanklage gegen Sekten-Chefin

Ein kleiner Junge kommt 1988 in einer sektenähnlichen Gruppe ums Leben. Der Vierjährige stirbt gefangen in einem zugeschnürten Leinensack. Nun soll sich die Anführerin verantworten. Anklage gegen die 70-Jährige ist erhoben. Der Vorwurf: Mord.

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20. September 2017

Sekte für Betäubungsmittel

Dem 52 Jahre alten Angeklagten wird nach Angaben der Sprecherin vorgeworfen, als Veranstalter an die Seminarteilnehmer verschiedene Betäubungsmittel verteilt zu haben. So sollte im Rahmen einer äußerst umstrittenen Therapieform, der sogenannten Psycholyse, eine Bewusstseinserweiterung erreicht werden. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft ist er Diplom-Psychologe und Psychotherapeut. Ein Drogenexperiment soll es gewesen sein, möglicherweise sogar mit Sektenhintergrund.

Die Welt, 30. September 2017 

Kampf gegen Scientology

Angefangen hatte alles 1988. Hamburger Scientologen wollten in Schleswig-Holstein eine Schule gründen. Caberta saß zu jener Zeit für die SPD in der Bürgerschaft und wurde auf die Sekte aufmerksam. "20 Bürger mit Beschwerden hatten sich schon an unsere Fraktion gewandt", erinnert sie sich. Caberta lud alle Interessierten und Betroffenen zu einem Gespräch ein: "Ich war überrascht, wie viele kamen. Es waren weit über 100 Leute. Aussteiger, Journalisten, Angehörige und Juristen."

Hamburger Abendblatt, 7. Oktober 2017

Zuviel Sinnloses

Am Anfang beschreibt Elisabeth, die Erzählerin aus Yasmina Rezas neuem Roman »Babylon«, ein Bild. Ein Bild des amerikanischen Fotografen Robert Frank. Ein Mann steht an einer Wand, irgendwo im Los Angeles der 1950er Jahre. In der Hand hält er die Zeitschrift der Zeugen Jehovas, »Awake« - »Erwachet«.

Neues Deutschland, 10. Oktober 2017

Hinknien, jetzt kommt Papa

Ein neues Buch untersucht vier Gruppen wie die "Partei Bibeltreuer Christen" oder die "Zeugen Jehovas": Sind sie als extremistisch einzuordnen? Das Buch gibt zunächst Entwarnung. Denn keine der untersuchten Gruppen predigt explizit Gewalt. Aber Moment mal - was ist das eigentlich, Gewalt? Sind damit nur Hiebe und Waffenanwendung gemeint? Der gesamte Erfolg der monotheistischen Religionen lässt sich ja als ein Großprojekt seelischer Gewaltausübung begreifen.

Humanistischer Pressedienst, 12. Oktober 2017

Priscilla Presley "hat fertig" mit Scientology

Wie die Daily Mail von einer Quelle erfahren haben will, soll sich Priscilla Presley, Ex-Frau des verstorbenen Rock ’n‘ Roll-Stars Elvis Presley, von der Sekte abgewandt haben. Die 72-Jährige habe der Quelle gesagt: „Ich habe genug. Ich bin fertig“.

Focus, 22. Oktober 2017

Nudelmesse nach der Demo

Mitglieder des Vereins „Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters“ demonstrieren um 12 Uhr vor dem Alten Rathaus „Wider den Unglauben“. Um 12.30 Uhr halten sie eine „Nudelmesse“ ab.

Hessisch-Niedersächsische Allgemeine, 26. Oktober 2017

Kirchen als architektonische Herausforderung

Sakralbauten stellen für Architekten eine besondere Aufgabe dar, sagt Oliver Platz, Präsident der Architektenkammer Bremen. Platz ist Geschäftsführer der Architektengesellschaft namens „Gruppe OMP“, die selbst einen Sakralbau verwirklicht hat: die Neuapostolische Kirche der Gemeinde Hannover-Süd mit „Lichtturm“ und zwei angeschlossenen Wohngebäuden, Ende 2015 eingeweiht. Anlass für den Neubau war die Zusammenlegung mehrere Standorte, so Platz. „Ein Kirchenbau ist eine tolle Aufgabe für Architekten, weil das Raumerlebnis eine große Rolle spielt“.

Weserkurier, 29. Oktober 2017

Uriella verkauft Haus

Die heute in Deutschland lebende Uriella wurde in der Schweiz geboren und heisst eigentlich Erika Bertschinger-Eicke. Sie bezeichnet sich selbst als «Sprachrohr Gottes». Den neuen Namen nahm sie an, als sie laut eigener Aussage 1975 erstmals erleuchtet wurde. Ihre Sekte Fiat Lux (lateinisch für «Es werde Licht») zählte in der Blütezeit bis zu 1000 Anhänger.

Blick, 30. Oktober 2017

Luther-Show ist vorbei

Die Show ist vorbei, Martin Luther legt seinen Hammer wieder aus der Hand. Dieses Mal nicht vor, sondern in der Schlosskirche zu Wittenberg. Die Jubiläums-Beendigungsrede hat der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm, gehalten. Andächtig lauschten auch der Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frank-Walter Steinmeier. Sonst sind bei uns Staat und Kirche streng getrennt.

Blog dir deine Meinung, 31. Oktober 2017


Sekte löst Ehedrama aus

Sie galten jahrelang als Vorzeige-Traumpaar: Michelle Hunziker und ihr damaliger Ehemann Eros Ramazzotti. Doch nach elf Jahren zerbrach  die Ehe der Moderatorin und des Italo-Musikstars . Jetzt hat Michelle erstmals darüber gesprochen, wie es zum Ehe-Aus kam. In der italienischen Talkshow erzählt sie, dass die Sekte, der sie jahrelang angehörte, letztlich der Auslöser für das Ehe-Drama gewesen sei. „Sie sagten, dass mein Mann einen negativen Einfluss auf mich habe, obwohl ich ihn sehr liebte.“

Express, 1. November 2011

Sex-Sekte tarnt sich als Selbsthilfegruppe für Frauen

Ein bizarrer Sekten-Skandal erschüttert die USA. Der private Online-Report von Frank Parlato deckte die Strukturen des Sex-Kults auf. Die Sekte soll seine Mitglieder mit Hilfe von Gehirnwäsche und schlichter Erpressung rekrutiert haben. Etwa 70 bis 80 Frauen sollen in ihm gefangen sein.

Stern online, 13. November 2017

Scientology lockt deutsche Sportler in die USA

Für viele Footballspieler in Deutschland wäre es buchstäblich der große Wurf: Einmal in der amerikanischen Football-Liga NFL spielen. Die Sekte Scientology macht sich diesen Wunsch zu eigen und versucht mit perfiden Mitteln junge deutsche Sportler in die USA zu locken.

Schleswig-Holsteiner Zeitung, 14. November 2017

Jugendorganisation oder Sekte?

Der Flyer soll Lust auf die anstehende Weihnachtszeit versprühen. Himmelblau ist er, natürlich fehlen auch Sterne, Tannenbäume und Schneeflocken nicht. Der Flugzettel weist auf das Musical „Christmas Miracle“ hin, das am Dienstag, 5. Dezember, in der Neusser Stadthalle aufgeführt wird.

Doch beim Blick auf den Veranstalter sind zumindest Zweifel angebracht ob der Hintergründe dieser Veranstaltung. Denn Mieter ist an diesem Abend die „International Youth Fellowship“. Dabei handelt es sich um eine Jugendorganisation, die vom südkoreanischen Pastor Ock Soo Park gegründet wurde.

Westdeutsche Zeitung, 29. November 2017

Befahl Scientology Trennung?

Stefan G. ist sich sicher: Sein 14 Jahre alter Sohn Sebastian hat den Kontakt mit ihm abgebrochen, weil Scientology ihn dazu trieb - mit Wissen der Mutter. Die dramatische Geschichte aus Österreich zeigt, welche Dramen die Zugehörigkeit zur Sekte auslösen kann.

Focus, 26. November 2017

Der Sekte entkommen

Flora Jessop wurde in die Gemeinschaft der „Fundamentalistischen Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage“ hineingeboren. Mit 16 Jahren konnte sie der Sekte entkommen. Jetzt hilft sie anderen Sektenmitgliedern, es ihr gleichzutun. Ein Kamerateam hat sie dabei begleitet.

PromiPool, 9. Dezember 2017

Sekten-Yoga

Die umstrittene „Akademie für traditionelles Yoga“ bietet in Heidenheim Kurse an - auch speziell für Studenten der Dualen Hochschule. Sie gehört zu einer rumänischen Sekte, deren 65-jähriger Guru von Interpol gesucht wird.

Heidenheimer Zeitung, 12. Dezember 2017

Selena Gomez Sektenmitglied?

Was für eine Schock-Nachricht! „Bad Liar“-Sängerin Selena Gomez soll seit Kurzem Mitglied einer kritischen Kirchengemeinde sein. Der Grund: Ihr Wieder-On-Lover Justin Bieber! Seit Anfang des Jahres ist er aktiv in der umstrittenen Glaubensgemeinschaft Hillsong Church, nimmt sogar den leitenden Pastor Carl Lentz für spirituelle Unterstützung mit auf seine Reisen.

InTouch, 19. Dezember 2017

Vor Taufe wieder ausgetreten

Mein Vater, ein Hindu, konvertierte, als wir im Asylbewerberheim Coburg lebten, und auch ich war Jehovas Zeuge, wie sich Zeugen Jehovas selbst nennen, bis ich einen Monat vor meiner Taufe austrat. Eine Linie verbindet nicht nur einen Punkt mit mindestens einem anderen, in gerader, gekrümmter oder gebrochener Form, sie kann auch als eine Durchstreichung verstanden werden: von dem, worüber sie verläuft. So sind wir gekommen. Ich bin ein Schriftsteller ohne Sprache. Ich kann nicht sagen, ob ich zur Sprache kam, ob sie zu mir gekommen ist.

Süddeutsche Zeitung, 29. Dezember 2017 

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