Donnerstag, 12. August 2021

Mit der Neuapostolischen Kirche

Über sieben Brücken gehen

Der ehemalige Kirchenpräsident der Neuapostolischen Kirche (NAK), Eugen Startz, hat mir den Tod prophezeit,  NAK-Mitglieder behaupteten, ich sei bereits tot, ein NAK-Kirchenpräsident aus Kanada drohte mir mit der "gesamten Wucht der deutschen Justiz", weil ich ihm drei Fragen gestellt hatte, die er nicht beantwortete: Das alles und noch viel mehr erlebte ich seit 1989 mit dieser Glaubensgemeinschaft, als der Evangelische Kirchenfunk Niedersachsen (EKN) vor gut 30 Jahren eine Sendung ausgestrahlt hatte,  in der  ich zu Wort kam, weil ein Redakteur meine Sekten-Erzählung "Insel des Zweifels" gelesen hatte. 

Nach dieser Sendung wurden der Redakteur und ich wüst beschimpft, der niedersächsische NAK-Kirchenpräsident erstattete Strafanzeige, mit der er erfolglos blieb, weil mir die Staatsanwaltschaft Hannover wahrheitsgemäße Anmerkungen bescheinigte. Der EKN-Redakteur riet mir, am Ball zu bleiben, weil mit einer Glaubensgemeinschaft, die auf berechtigte Kritik so reagiere, etwas nicht stimmen könne.

Ich blieb am Ball, die Versuche, mich ins Abseits zu stellen, nahmen auch kein Ende, als ich 2004 von Hannover nach Wilhelmshaven zurückkehrte. Wir gründeten in meinem Geburtsort eine Wochenzeitung, die 2sechs3acht4 hieß und von der Konkurrenz mit üblen Methoden wieder vernichtet wurde. Ich war plötzlich Hartz-IV-Empfänger, das Jobcenter in Wilhelmshaven hatte 2005 erstaunlich viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die neuapostolisch waren, der Geschäftsführer und sein Stellvertreter waren NAK-Mitglieder. Einige wie zum Beispiel den Geschäftsführer kannte ich sogar persönlich und werde nie den Verdacht äußern, dass sie mit den folgenden Ereignissen etwas zu tun haben.

Fest steht aber: Ein NAK-Mitglied setzte das Wilhelmshavener Jobcenter auf mich an und behauptete 2013 kurz vor meiner Rückkehr nach Hannover, ich hätte der Behörde eine Einnahme verschwiegen. Davon erfuhr  ich erst einmal nichts, weil das Jobcenter Bescheide per privatem Briefzusteller an meine alte Wilhelmshavener Adresse zustellte, für den mein Nachsendeauftrag nicht galt. Der Zusteller stopfte diese Schreiben ab Februar 2014 in meinen ehemaligen Briefkasten in Wilhelmshaven, der in einem Haus hing, das vorübergehend keinen Eigentümer hatte. Meine Wohnung stand monatelang leer.

Im September 2014 schaute ich in diesem Haus vorbei. Mein Briefkasten war vollgestopft. Zur Post gehörte ein Bescheid über ein Bußgeld, das ich bezahlen sollte, weil ich dem Jobcenter Wilhelmshaven angeblich meine neue Adresse nicht mitgeteilt hatte, außerdem wurden von  mir mehrere Hartz-IV-Zahlungen zurückgefordert. Ich klagte gegen das Bußgeld und bekam vor dem Amtsgericht Wilhelmshaven recht. Damit hielt ich die Sache für erledigt, denn ich konnte mir nicht vorstellen, dass ich für die Folgen, die falsch zugestellte Briefe für mich hatten, haftbar gemacht werden könnte. 

Doch die übrige Post, die mir ebenfalls nicht ordnungsgemäß in Hannover zugestellt worden war, sah das Jobcenter weiter als ordnungsgemäß zugestellt an, was bedeutete, dass ich die gesetzten Fristen für Widersprüche versäumt hatte. Die Angelegenheit landete beim Inkassoservice der Bundesagentur für Arbeit, die seitdem von mir in unregelmäßigen Abständen über 4 000 Euro fordert. Meine Einsprüche werden zwar zur Kenntnis genommen, zeigen aber keine Wirkung. 

Seit dem 1. Februar 2021 lebe ich auf Madeira. Auch hier bekomme ich inzwischen Post vom Inkassoservice. Ich habe stets jede Einnahme dem Jobcenter Wilhelmshaven gemeldet, manchmal bekam ich wegen der Höhe meiner Einnahmen gar kein Hartz IV. Hin und wieder kam es vor, dass meine Post beim Jobcenter Wilhelmshaven verschwand. Einmal war angeblich sogar meine gesamte Akte weg. Die Meldung allerdings, dass ich Wilhelmshaven wieder verlasse, habe ich 2014 persönlich im Jobcenter Wilhelmshaven gemacht, als Beweis dafür legte ich dem Amtsgericht Wilhelmshaven die Quittung für die bezahlten Parkgebühren vor. 

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